Waidhofner Apotheke wird jetzt zur Drogerie

Die Not macht erfinderisch. Wie es der Fall der geschlossenen Zeller Apotheke in Waidhofen an der Ybbs zeigt. Wie berichtet musste Inhaberin Susanne Wagner die Apotheke wegen des Gebietsschutzes ab Jänner schließen. Zwei andere Apotheken im Ort hatten jahrelang erfolgreich gegen die Konzession angekämpft. Eine Protestaktion gegen diese Schließung fand statt. Eine Petition mit über 3.000 Unterschriften aus der Bevölkerung wurde an Gesundheitsminister Rudolf Anschober geschickt. 

Revision eingelegt

Doch auch die Inhaberin ließ sich diesen Schritt nicht einfach gefallen. Sie hat die Apotheke jetzt in eine Drogerie umgewandelt. Wagner bietet jetzt diverse Kosmetik- und Wellnessprodukte, Nahrungsergänzungsmittel, aber auch Covid-19-Schutzprodukte wie FFP-2-Masken oder Händedesinfektion an. Sie setzt sich aber weiterhin dafür ein, dass ihre Apotheke wieder ganz normal öffnen kann. Wagner hat Revision gegen das Urteil des Landesverwaltungsgericht eingelegt.

Situation ist finanziell schwierig

"Noch sind nicht alle Rechtsmittel ausgeschöpft", teilt ein Sprecher mit. "Wir hoffen, dass die Apotheke bis zur endgültigen Entscheidung wieder öffnen kann. Immerhin werden Apotheken in Zeiten wie diesen dringend benötigt", bekräftigt er. Einen Schritt im Zusammenhang mit der Schließung stimmt Wagner sehr traurig: Sie musste die fünf Mitarbeiter leider kündigen. 

Für die Inhaberin ist die ganze Situation finanziell schwierig. „Die Betreiberin hat ein Gebäude errichtet, die Infrastruktur geschaffen, es gab einen Medikamentenautomaten. Das sind alles große finanzielle Anschaffungen", sagt ihr Sprecher. Doch Wagner will die Hoffnung nicht aufgeben: „Wir hoffen sehr, dass wir die Apotheke bald wieder öffnen dürfen. 3.000 Unterstützungserklärungen geben uns Kraft und Zuversicht und sind auch ein deutliches Zeichen in Richtung Politik, dass hier dringender Handlungsbedarf gegeben ist."