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Waldbrände auf Hawaii – Zahl der Toten steigt auf 67 

Seit Tagen wüten auf der Hawaii-Insel Maui Busch- und Waldbrände. Darunter leiden nicht nur die Menschen.

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Auf der Hawaii-Insel Maui toben verheerende Busch- und Waldbrände.
Auf der Hawaii-Insel Maui toben verheerende Busch- und Waldbrände.
PAULA RAMON / AFP / picturedesk.com

Die Zahl der Toten nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii ist auf 67 gestiegen. Das teilte der Bezirk Maui am späten Freitagabend mit. Die Lösch- und Aufräumarbeiten gingen unterdessen weiter.

Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden mit Geschwindigkeiten bis zu 130 Stundenkilometern schnell vergrössert wurden.

"Die Zahl der Todesfälle wird ohne Zweifel noch weiter steigen", sagte Hawaiis Gouverneur Josh Green am Freitag. Bisher seien vor allem Opfer identifiziert worden, die zum Zeitpunkt ihres Todes aus ihren Häusern geflüchtet waren. Mehrere US-Medien berichteten, dass die Rettungstrupps erst nach und nach in das Innere von zerstörten Gebäuden vordringen können. Die Winde von Anfang der Woche flauten jedoch ab.

Keine Warnsirenen

Green sagte laut CNN, dass er eine Untersuchung zu der anfangs schleppenden Reaktion der Behörden angeordnet habe. Unter anderem hatte es Kritik gegeben, weil auf Maui zu Beginn keine Warnsirenen zum Einsatz gekommen waren.

Besonders schlimm getroffen ist die Kleinstadt Lahaina im Westen der Insel. Dort konnten laut Green am Freitag erste Bewohner in ihr Zuhause zurückkehren. Er warnte aber vor dem Zustand der Häuser. "Sie werden einen Grad an Zerstörung sehen wie nie zuvor in ihrem Leben", sagte der Gouverneur beim Fernsehsender KHON2.

In Lahaina hatte es Kritik gegeben, dass möglicherweise zu spät eine Evakuierung angeordnet wurde – noch am Donnerstag hatte es laut "New York Times" auf Facebook Meldungen der Behörden gegeben, dass die Feuer unter Kontrolle seien. Später hatte Feuerwehr-Chef Bradford Ventura bei einer Pressekonferenz gesagt, dass sich die Brände überraschend schnell ausgebreitet hätten und dass es zuvor "nahezu unmöglich" gewesen sei, schnell genug Evakuierungen anzuordnen. Laut CNN sind etwa 1700 Gebäude auf Maui zerstört.

Stromversorgung für viele wieder hergestellt

Für viele Bewohner der Insel war am Freitag die Stromversorgung wiederhergestellt worden. Waren am Morgen laut der Webseite Poweroutage.us noch rund 11.000 Haushalte ohne Strom, so hatte sich diese Zahl bis zum Abend auf etwa 4.500 Haushalte reduziert.

Maui hat eine Fläche von rund 1900 Quadratkilometern, etwas mehr als zwei Drittel der Größe des Saarlands. In der besonders schlimm von den Bränden betroffenen Stadt Lahaina im Westen der Insel leben knapp 13.000 Menschen. Sie wird laut Angaben des Einzelhandelsverbands der Stadt jährlich von rund zwei Millionen Touristen besucht.

Hilfe für Haustiere gesucht

Eine US-Tierschutzgruppe sucht für Hunderte Haustiere im Waldbrandgebiet auf der Hawaii-Insel Maui vorläufige Heime. Willkommen seien auch Geldspenden, Tierfutter und Einstreu, um Hunde, Katzen und andere Tiere zu versorgen, die durch die Feuer verletzt oder von ihren Besitzern getrennt worden seien, teilte das örtliche Büro der Humane Society am Freitag mit.

Viele Haustiere seien zudem wegen Rauchvergiftung auf dringende medizinische Behandlung angewiesen. Bis Freitagmorgen konnte die Gruppe mehr als die Hälfte der erhofften Spendeneinnahmen in Höhe von 300.000 Dollar über Facebook sammeln.

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    Auf Hawaii sind Busch- und Waldbrände außer Kontrolle geraten. Mindestens 36 Menschen sind ums Leben gekommen.
    Auf Hawaii sind Busch- und Waldbrände außer Kontrolle geraten. Mindestens 36 Menschen sind ums Leben gekommen.
    County Of Maui / Zuma / picturedesk.com
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