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Kroatien brennt: "Heute"-Leser mittendrin

Straßensperren, Tausende Hektar verbrannte Erde, Reisegruppe vom Hotel abgeschnitten: Dutzende Waldbrände sind an der Adriaküste ausgebrochen.

Heute Redaktion
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"Eigentlich wollten wir direkt an der Küste fahren", erzählt "Heute"-Leser Hubertus M. Aber statt Meerblick sah der Kärntner schwarzen Rauch, musste ausweichen. "Wegen der Brände waren Straßen gesperrt, wir mussten die Autobahn nehmen."

Der 23-Jährige tourt mit Studienkollegen durch Kroatien, feiert seinen Studienabschluss. Aber Dutzende Waldbrände, die seit zwei Tagen die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Armee an ihre Grenzen bringen, machten einen Strich durch die Rechnung.

"Die Sperren begannen bei Shibenik", so der Kärntner, der dort zum ersten Mal die Flammen sah. "Wir waren ganz nah dran." Als Beweis zeigt er ein Video, zu sehen: Verbrannte Erde, Flammen am Horizont, ein Löschflugzeug im Sinkflug.

(Hubertus M.)

Vom Hotel abgeschnitten

"Wir hatten noch Glück", erzählt M. weiter. "Wir waren flexibel, sind von einem Campingplatz zum nächsten gefahren. Aber eine Gruppe von Amerikanern erhielt plötzlich einen Anruf. Sie konnten nicht mehr in ihr Hotel in Split zurück, waren abgeschnitten."

Split, dort wütete das Feuer besonders heftig. In der Nacht auf Dienstag erreichten die Flammen die Vororte, verschlangen Autos, Häuser, die örtliche Mülldeponie. "Wir sind auf der Autobahn vorbeigefahren. Die Rauchwolke war gigantisch", so M.

Leser Dragan S. (28) hat Verwandte, die derzeit in ihrer Ferienwohnung in Solin bei Split urlauben – oder besser gesagt, geurlaubt hatten.

"Sie mussten das Haus verlassen und sind bei Bekannten im Stadtzentrum von Split untergekommen", erzählt der Wiener Lokalbetreiber. So wie viele andere Menschen auch, deren Häuser niedergebrannt sind oder die von der Feuerwehr evakuiert wurden.

"Jeder der kann, hilft den Einsatzkräften. Die Straßen sind leer, damit diese schneller vorankommen. Die Stadt hat die Bewohner angewiesen, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen, damit die Feuerwehr mehr Wasser und mehr Druck in den Schläuchen hat", berichtet der 28-Jährige. Er hat bereits vor drei Jahren einen Waldbrand in der Region miterlebt, doch heuer ist es deutlich schlimmer. "Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und andauernd herumtelefoniert. Man kann nur hoffen und beten, dass der Wind schwächer wird und Regen fällt."

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