Österreich

Waldhäusl: "Schäme mich für Skandale"

Heute Redaktion
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Der Freiheitliche Gottfried Waldhäusl ist einer der deftigsten Kritiker von Erwin Pröll und seinem Regierungsteam. Im Interview mit Heute in der Wachau zieht der Politiker einmal mehr über moderne Raubritter, Hochwassertouristen und Milliardenspekulanten vom Leder, erklärt warum er sich für den Landeshauptmann schämt.

Heute: Sie haben als Ort für das Gespräch Dürnstein in der Wachau gewählt. Warum?

Waldhäusl: Erstens waren hier die Raubritter schon vor 1000 Jahren unterwegs. Zweitens wird hier die Hochwasserproblematik deutlich. Und Drittens sind die Winzer der Region massiv durch das neue EU Weingesetz bedroht, das Zugabe von Süßungsmittel erlaubt.

Wer ist denn Ihrer Meinung nach ein Raubritter?

Heute sind es schwarz-rote Politiker. Sie feiern immer noch Feste auf Kosten der kleinen Leute, kassieren Abgaben und lassen sich dafür huldigen.

Thema Hochwasser: Sie sind heute in Uniform gekleidet.

Ich lasse mich nicht mit dem Hubschrauber in Katastrophenregionen fliegen und fotografieren. Ich bin als Feuerwehrmann im Einsatz. Da bekommt man mit, wie lächerlich die Hilfszahlungen sind. In regelmäßig betroffenen Gebieten wäre es sinnvoll, Opfern 80 Prozent des Hauswertes auszubezahlen, damit sie in sicheren Gebieten neu anfangen können.

Erwin Pröll hat Youtube-Videos, die ihren Parteifreund Karl Schwab zeigen, als peinlich bezeichnet. Genieren sie sich nicht?

Ich schäme mich für Herrn Sobotka, der eine Milliarde Euro Wohnbaugeld verzockt hat. Ich schäme mich für den Millionenskandal Skylink, an dem die ÖVP die Hauptschuld trägt. Und ich schäme mich für die Landesregierung, die 500.000 Euro für Imagekampagnen ausgibt, statt wie von uns vorgeschlagen den Hochwasseropfern zu helfen. Aber nicht für den Karl Schwab, der nicht die Rhetorik der VP-Granden, aber dafür das Herz am rechten Fleck hat.

Oswald Hicker