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Waldhäusl will nur gesunde Asylwerber übernehmen

Heute Redaktion
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Waldhäusl will nur gesunde Asylwerber aus Traiskirchen übernehmen.
Waldhäusl will nur gesunde Asylwerber aus Traiskirchen übernehmen.
Bild: Gregor Semrad, picturedesk.com

688 Flüchtlinge leben derzeit im Traiskirchner Erstaufnahmezentrum. Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl hat wegen des COVID-19 Bedenken, ihnen richtige Unterkünfte zu geben.

Im Bundesquartier Traiskirchen befanden sich am vergangenen Freitag 688 Personen, eine Woche davor waren es 562 (plus 126). Ein Grund für den Anstieg ist auch, dass Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) nicht übermäßig glücklich damit ist, ihnen trotz Corona Landesquartiere in Niederösterreich zuteilen zu müssen.

"Als Asylverantwortlicher stehe ich grundsätzlich auf der Bremse, Niederösterreich muss aber eine gewisse Quote erfüllen und Asylwerber in Landesquartiere aufnehmen", sagt Waldhäusl. "In Zeiten der Verbreitung des COVID-19-Virus kann ich dies aber nicht auf die leichte Schulter nehmen und zur Tagesordnung übergehen."

Kleine Quartiere

15 bis 20 Personen werden jetzt aber dennoch in kleinen Quartieren untergebracht. Waldhäusl liege seitens des Bundesministeriums für Inneres in schriftlicher Form vor, dass die nach Niederösterreich überstellten Menschen jegliche gesundheitlichen Kriterien erfüllen. Die Menschen werde man nun in kleinen Quartieren unterbringen, wo ein Höchstmaß an Abschottung möglich sei. Die Quartiergeber habe man über alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen informiert.

"Trotzdem möchte ich in unserem Land eine weitere Sicherheitsschleuse einziehen - die Asylwerber müssen sich zusätzlich in eine 14-tägige Selbstisolation begeben. Schließlich wird auch von unseren Landsleuten verlangt, sich zu Hause aufzuhalten", so Waldhäusl weiter.



Außerdem fordert der Freiheitliche Bundeskanzler Sebastian Kurz auf, keine weiteren Migranten in Österreich aufzunehmen. "Die Grenzen sind derzeit geschlossen und das muss auch so bleiben. Ich kann als Asyl-Verantwortlicher für Niederösterreich lediglich gesunde Asylwerber in Landesquartiere übernehmen", stellt Waldhäusl der Bundesregierung die Rute ins Fenster. "Die Gefahr einer möglichen Ansteckung unserer Landsleute werde ich nicht zulassen!"