Österreich

Waldviertel hat die meisten Autos pro Einwohner

Die Waldviertler Bezirke Waidhofen/Thaya, Zwettl, Horn und Gmünd haben pro 1.000 Einwohner die höchste Anzahl an Autos in Niederösterreich
Heute Redaktion
13.09.2021, 17:50

Die Waldviertler Bezirke Waidhofen/Thaya, Zwettl, Horn und Gmünd haben pro 1.000 Einwohner die höchste Anzahl an Autos in NÖ. Insgesamt gibt es heute in Niederösterreich um rund 118.400 Autos mehr als im Jahr 2010, die Einwohnerzahl ist im gleichen Zeitraum um nur 68.400 gestiegen.

Im Bezirk Waidhofen/Thaya gibt es pro 1.000 Einwohner mit 732 Pkw die meisten Autos in Österreich. Es folgen in NÖ die Bezirke Zwettl (714), Horn (700) und Gmünd (696). Erst danach kommt mit dem Bezirk Mistelbach (691) der erste Bezirk außerhalb des Waldviertels. Insgesamt liegen 13 Bezirke Niederösterreichs bei der Autodichte über dem Landesschnitt von 649 Pkw pro 1.000 Einwohner.

Die niedrigste Anzahl von Autos pro 1.000 Personen gibt es in Niederösterreich in den Statutarstädten: In Wr. Neustadt mit 558, gefolgt von St. Pölten mit 577, Krems mit 591 und Waidhofen / Ybbs mit 612. Dahinter folgen der Bezirk Baden mit 619 und der Bezirk Lilienfeld mit 621 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, berichtet der VCÖ.

"Früher war ein hoher Pkw-Motorisierungsgrad ein Zeichen von Wohlstand, heute ist er meist ein Zeichen von Mangel. Mangel an öffentlichen Verkehrsverbindungen, Mangel an Nahversorgung und Mangel an Arbeitsplätzen", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Umso wichtiger sei es, in den Regionen das Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen auszubauen. Für die Mobilitätssicherung der Bevölkerung sind auch Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis sehr wichtig. Auch E-Carsharing, das es bereits in mehr als 70 Gemeinden in Niederösterreich gibt, verringere die teure Abhängigkeit vom eigenen Auto.

VCÖ für Ausbau der Radwege

Der VCÖ weist auch darauf hin, dass auch in Regionen der Anteil der kurzen Autofahrten hoch ist. Mit dem Ausbau der Radwege wird es mehr Bürgerinnen und Bürgern möglich, statt dem Auto das Fahrrad zu verwenden. "Gerade die immer beliebter werdenden Elektro-Fahrräder sind für ein Bundesland wie Niederösterreich ideal. Einerseits vergrößert der E-Motor beim Fahrrad die Reichweite, zum anderen ermöglicht er es, auch Steigungen ohne Anstrengung zu bewältigen. Voraussetzung für die verstärkte Nutzung der Fahrräder und E-Bikes ist eine gute Infrastruktur", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Insgesamt ist in Niederösterreich die Zahl der Autos seit dem Jahr 2010 mit 118.400 stärker gestiegen als die Einwohnerzahl mit 68.400. Innerhalb Österreichs nahm nur in Wien, Vorarlberg und Tirol die Einwohnerzahl stärker zu als die Anzahl der Autos, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Im Burgenland ist die Autoanzahl mit rund 23.200 fast drei Mal so stark gestiegen wie die Einwohnerzahl (rund 8.900), in Kärnten hat die Anzahl der Autos mit 35.400 sogar fast neunmal so stark zugenommen wie die Bevölkerungszahl (rund 4.300).

Die österreichweit niedrigste Autodichte haben vier Wiener Bezirke, nämlich Rudolfsheim-Fünfhaus (273 Pkw pro 1.000 Einwohner), Margareten (279), Brigittenau (285) und die Josefstadt (302 Pkw). Außerhalb Wiens hat Innsbruck mit 433 Pkw / 1.000 Einwohner den niedrigsten Motorisierungsgrad.

(wes)

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