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Wann uns in Österreich ein "Brownout" droht

Was, wenn zu wenig Strom für zu viele Verbraucher zur Verfügung steht? Es zahlt sich aus, vorbereitet zu sein!

Clemens Pilz
Ein Brownout ist die gezielte Stromabschaltung in einem Ort oder Gebiet.
Ein Brownout ist die gezielte Stromabschaltung in einem Ort oder Gebiet.
Getty Images/iStockphoto

Seit Monaten warnen Experten vor der Möglichkeit eines großflächigen Blackouts in Österreich und rufen dazu auf, sich vorzubereiten – etwa durchs Anlegen eines Notvorrats an Lebensmitteln und Batterien. Sollte es etwa durch Krieg, Cyberattacken, Unfälle oder technische Probleme zu einem Zusammenbruch der Stromversorgung kommen, wären die Folgen nämlich gravierend. Ein anderes mögliches Szenario ist allerdings kein großflächiges, lange andauerndes Blackout, sondern ein sogenanntes "Brownout".

Davon spricht man nämlich, wenn die Netzbetreiber die Stromversorgung lokal begrenzt gezielt und kontrolliert herunterfahren. Dies kann zum Beispiel dann notwendig werden, wenn im Vergleich zur nachgefragten Menge zu wenig Strom produziert werden kann – etwa, weil Gaskraftwerke nicht genügend Gas geliefert bekommen.

Im Gegensatz zu einem Blackout ist das Brownout also ein kontrollierter und gezielter Stromausfall für einen begrenzten Zeitraum. Für Betroffene bleibt die Konsequenz unterm Strich aber gleich: Sie sitzen im Dunkeln. Somit lohnt es sich auch mit Blick auf ein mögliches Brownout, vorbereitet zu sein.

Stresstest gibt Grund zur Zuversicht

Österreich deckt seinen Strombedarf im Winterhalbjahr zu 16 Prozent aus Importen. 22 Prozent des Stroms kommen hierzulande aus Gaskraftwerken, die restlichen 62 Prozent aus Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biomasse. Einem Stresstest des Stromnetzbetreibers Austrian Power Grid (APG) zufolge besteht derzeit keine realistische Gefahr einer Lastunterdeckung – also einer Situation, wo es zu wenig Stromangebot für die Nachfrage gibt – selbst bei Produktionsausfällen in europäischen Nachbarländern.

Die Wahrscheinlichkeit eines Brownouts ist diesen Winter also gering. Für ein Blackout lässt sich diese Prognose allerdings nicht eins zu eins umlegen. Denn während man einem Strommangel gezielt entgegensteuern kann, handelt es sich bei einem Blackout um einen unkontrollierten und völlig unerwarteten Zusammenbruch des Netzes.

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