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Waren Folterer an Board von Racketes "Sea Watch"?

Drei Männer sind in Sizilien festgenommen worden, sie sollen in libyschen Flüchtlingslagern vergewaltigt und gemordet haben.

Heute Redaktion
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Die deutsche Kapitänin Carola Rackete (31) war im Juni festgenommen worden, nachdem sie mit dem Rettungsschiff "Sea Watch 3" und 53 lybischen Flüchtlingen an Bord unerlaubt den Hafen von Lampedusa angesteuert hatte. Nach heftigen Protesten und internationaler Kritik - auch von Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen - wurde ihr Hausarrest nach wenigen Tagen von einer italienischen Richterin wieder aufgehoben. ("Heute.at" hat berichtet).

Migranten hätten ihre Peiniger wiedererkannt

Jetzt werden neue schwere Vorwürfe gegen Rackete laut. So könnten drei Männern, denen Folter in libyschen Flüchtlingslagern vorgeworfen wird, mit der "Sea-Watch 3" in Italien angekommen sein. Die Verdächtigen sind in einem Aufnahmelager in Messina (Sizilien) gefasst worden, nachdem Migranten ihre Peiniger in Italien wiedererkannt hatten. "Wir können das nicht ausschließen, haben aber selbst keine gesicherten Informationen dazu", sagte "Sea Watch"-Sprecher Ruben Neugebauer der Deutschen Presse-Agentur.

Von der Polizei hieß es Mitte September, dass die Verdächtigen in dem nordafrikanischen Land vergewaltigt, gequält und sogar gemordet hätten. Es handele sich um Mohammed C. (27) aus Guinea, und die beiden Ägypter Hameda A. (26) und Mahmoud A (24). "Die Migranten wurden systematisch schikaniert und Gräueltaten ausgesetzt – durch wiederholte und ständige körperliche Gewalt", hieß es damals in der Mitteilung.

"Wir können nicht scannen, wer die Leute sind"

NGO und Hilfsorganisationen weisen jetzt darauf hin, dass sie nicht genau wissen können, wer auf die Schiffe kommt. "Wir können nicht scannen, wer die Leute sind. Die kommen ohne Pässe", sagte Neugebauer. Folter sei einer der Hauptgründe, warum die Menschen aus Libyen fliehen. Es sei daher durchaus wahrscheinlich, dass sich auch Täter auf den Schiffen befinden. "Es ist daher sehr wichtig, dass dem nachgegangen wird."

Italiens rechter Ex-Innenminister Matteo Salvini forderte von Rackete, gegen die in Italien wegen Beihilfe zu illegaler Einwanderung noch ermittelt wird, umgehend eine Entschuldigung:

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