Wirtschaft

Warnung an alle Kleinanleger vor dieser Betrugsmasche

Die Finanzmarktaufsicht warnt vor einer Betrugsmasche: Insbesondere Kleinanleger werden zum Opfer der Manipulatoren und verlieren dadurch viel Geld.

Roman Palman
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Mit "heißen Tipps" werden viele Kleinanleger an der Börse hereingelegt. (Symbolbild)
Mit "heißen Tipps" werden viele Kleinanleger an der Börse hereingelegt. (Symbolbild)
picturedesk.com/Ernst Weingartner

Die Pandemie hat Millionen Menschen in Europa an die Börse gelockt. Viele der unerfahrenen Kleinanleger wollen von den aktuell steigenden Kursen profitieren und so zu schnellem Reichtum kommen. Das machen sich perfide Betrüger nun zunutze.

Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) warnt deshalb am heutigen Dienstag vor Kurs- und Marktmanipulationen in illiquiden Aktien durch "heiße Anlagetipps" in Börsenbriefen, Onlinemedien und via Social-Media. 

Mit diesen "heißen Tipps" würden die Verfasser oft versuchen, eine künstliche Nachfrage nach einer Aktie, die einen sehr geringen Wert hat oder in Wirklichkeit ganz und gar wertlos ist, auszulösen und deren Kurs manipulativ in die Höhe zu treiben.

Es gibt keine "Jahrhundertchance"

Die Kaufempfehlung der Papiere erfolgt meist auf marktschreierische Weise. "Ein Geheimtipp", "die Veranlagungschance des Jahrhunderts" sind nur einige der oft verwendeten Schlagworte.

Gutgläubige Anleger, auf der Suche nach schnellem Profit, folgen diesen Empfehlungen. Durch deren Kauftätigkeit wird meist innerhalb kürzester Zeit der Preis des Wertpapiers künstlich in die Höhe getrieben.

Manipulation

Anfänglich glaubt man also, auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. Doch der Schein trügt, denn in Wahrheit sind diese Wertpapiere wertlos für die Kleinanleger.

Die Verfasser der "Geheimtipps" hatten sich bereits im Vorfeld zu einem weitaus günstigeren Kurs mit einem großen Kontingent dieser Aktien eingedeckt.

Nur Betrüger profitieren

Schnellt der Kurs in die Höhe, werfen sie ihre eigenen Anteile auf den Markt. Dadurch wird der Kurs sofort wieder ins Bodenlose gestürzt. 

Während die Manipulatoren dann mit satten Gewinnen von dannen ziehen, müssen die reingelegten Kleinanleger große Verluste hinnehmen.

Anleger werden "skalpiert"

Diese Kursmanipulation, im Fachjargon "Pump and Dump" (aufblasen und abstoßen) genannt, ist als "Scalping", also das "Skalpieren [der Anleger]", verboten. Vor allem aber verursacht sie massive Anlageverluste und Schäden bei unerfahrenen sowie Kleinanlegern.

Der Sitz der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Wien. (Archivbild, 2016)
Der Sitz der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Wien. (Archivbild, 2016)
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Diese Form der Marktmanipulation findet häufig in weniger liquiden Wertpapieren statt. Gehandelt werden diese meist auf sogenannten Multilateral Trading Facilities (MTF).

Da das börsennotierte Aktienvolumen relativ klein und die ordnungsgemäße Handelsaktivität gering ist, bedarf es nur weniger neuer Investoren, um den Preis und das gehandelte Volumen nach oben zu treiben.

Straftat

Marktmanipulationen wie „Pump and Dump“ stellen einen strafrechtlichen bzw. einen verwaltungsstrafrechtlichen Straftatbestand dar und sind mit hohen Geldstrafen bzw. mit Freiheitsentzug belegt.

Wie sich Anleger schützen

Die Finanzmarktaufsicht rät: "Beim Kauf eines Wertpapiers, das in Börsenbriefen, Internet-Plattformen und -Foren oder via Social Media empfohlen wird, muss der Anleger stets bedenken, dass diese die Meinung des Verfassers wiedergeben und oft von eigenen Interessen geleitet sind." Wie eine Einschätzung zustande kommt, sollte daher nachvollziehbar dargelegt sein.

Fehlt es an solchen Fakten und gibt der Verfasser lediglich eine nicht weiter begründete, dafür aber außerordentlich positive Meinung kund, sollten die Alarmglocken schrillen. "Dies gilt insbesondere, wenn extrem hohe Kursziele genannt werden", so die FMA.

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