Wien
Wartung in schwindelnder Höhe: Seiltausch am Riesenrad
Alle 15 Jahre werden die Speichenseile des Wiener Riesenrades getauscht. Nun ist es wieder soweit. Für die 12 Monteure keine leichte Aufgabe.
Das Riesenrad zählt zurecht zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Wiens. Bevor der Wiener Prater am 15. März in die neue Saison startet, stehen auch beim Riesenrad Wartungsarbeiten auf dem Programm. Getauscht wurden die sogenannten Speichenseile, die den Radkranz mit der Mittelachse verbinden. Diese werden regelmäßig alle 15 Jahre erneuert. Jedes Seil ist 27,5 Meter lang und wiegt etwa 125kg.
Wind als größte Herausforderung für Monteure
Der Tausch verlangt den 12 Monteuren einiges ab. Zum einen müssen sie in schwindelnder Höhe arbeiten, zum anderen müssen sie dabei auch gegen den Wind ankämpfen. "Die große Herausforderung besteht darin, das Seil sauber in 64 Meter Höhe einzuschwenken und zu fixieren. Gerade der Wind ist hier in der Höhe die größte Herausforderung. Unsere Mitarbeiter klettern hierzu gesichert in 64 Meter Höhe auf der Rad-Konstruktion, um die Seile vom Kran entgegenzunehmen", heißt es bei der Wiener Riesenrad Lamac GmbH.
Zwei Seile erneuert, weitere folgen in den Nachtstunden
Ursprünglich sollten die Seile schon Anfang des Jahres während der Schließzeit des Riesenrades getauscht werden, allerdings war damals der Wind zu stark für das Vorhaben. Daher habe man sich dazu entschieden, zwei Seile an einem zusätzlichen Schließtag zu tauschen. Dieser erste Tausch fand am gestrigen Montag statt. Die folgenden sechs Seile werden nun in den kommenden Nächten getauscht, um den Betrieb tagsüber aufrecht zu halten.
Insgesamt sind für den Seiltausch 12 Leute von vier unterschiedlichen Österreichischen Unternehmen vor Ort. Der Tausch von einem einzigen Seil dauert etwa fünf Stunden. Ein 100 Tonnen schwerer Kran hebt die Seile auf über 70 Meter Höhe, allein dessen Aufbau dauerte rund 1,5 Stunden. Die Kran-Spitze wurde hierzu extra mit einem Aufbau verlängert, um diese großen Höhen zu erreichen.