Österreich

Warum AKH keine CO-Opfer behandelt

Eine 14-Jährige brach in der Dusche leblos zusammen: Kohlenmonoxid-Vergiftung. Schon wieder! Der jüngste Fall vom Dienstag wirft Fragen auf.

Heute Redaktion
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Warum konnte das Mädchen nicht in Wien behandelt werden, sondern musste mit einem Christophorus-Hubschrauber des ÖAMTC ins Grazer Landeskrankenhaus geflogen und in der dortigen Druckkammer mit Intensiv-Sauerstoff versorgt werden?

Grund: Im hochspezialisierten Wiener AKH gibt es dafür schlicht keine entsprechende Einrichtung. "Unsere Station ist schon vor Jahren stillgelegt und abgebaut worden", sagt das Spital.

Wegen der 2014 verschärften Brandschutzbestimmungen war das alte, aus zu viel Plastik bestehende Gerät plötzlich illegal. Eine neue Druckkammer werde nicht angeschafft, weil die Kosten dafür (nach Größe mehrere 100.000 Euro) "extrem hoch" seien und dem eine "zu geringe Zahl" von Patienten gegenüberstünde.

12 Fälle wurden etwa im vergangenen Hitzesommer – in dem die CO-Gefahr in Wohnungen am größten ist – registriert und nach Graz geflogen. Das dortige LKH reiche als Schwerpunktspital für CO-Unfälle für Ostösterreich aus. Auch die Kosten der Flugüberstellung halten sich laut ÖAMTC mit knapp 30.000 Euro pro Hitzesommer in Grenzen. Der Flug dauert 50 Minuten und dabei kommt "Christophorus 9" zum Einsatz.