Österreich

Gold-Krimi: Warum blieben sechs Kilo auf der Bank?

In 007-Manier soll der „Goldfinger" der Anwaltsszene das Geheimversteck einer Seniorin ausspioniert haben. Der Krimi wird immer mysteriöser.

Heute Redaktion
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Der Jurist (41) verteidigte einst einen Angeklagten in der Causa Buwog. Nun sind die goldenen Zeiten auch für ihn vorbei: Er sitzt gebrochen und traurig in einer Zelle der Justizanstalt Wien-Josefstadt – und braucht selbst einen Anwalt. Ihm wird vorgeworfen, Insidertipps über das Golddepot einer Seniorin (77) an eine rumänische Diebesbande geliefert zu haben.

Jurist soll bei Rumänen "gesungen" haben



Der Klassikfan hat die betagte Frau bei einer Opernreise kennengelernt. Man verstand sich und traf sich in der Folge auch immer wieder in der Wohnung der Pensionistin in Wien-Leopoldstadt oder ging zusammen in die Staatsoper.

Im Oktober des Vorjahres dann Missetöne: Im Rausch soll der Jurist bei einem Rumänen "gesungen" und ihm das Goldversteck verraten haben. Folge: zwei Einbrüche bei der Frau.

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In diesem Kasten mit "Geheimfach" lagerte das Gold.

20 Barren im Wert von 700.000 Euro gestohlen



Beim ersten Mal wurden Löcher in die Wände gebohrt, aber kein Edelmetall gefunden. Dieses lagerte nämlich in einem Kasten mit Geheimfach. Beim zweiten Versuch sollen 20 Barren im Wert von 700.000 Euro weggekommen sein. "Mein Mandant hat das Gold aber nie gesehen. Wie viel Kilo also tatsächlich weg sind, ist völlig unklar", so Anwalt Werner Tomanek. Nun wurde bekannt: Im Bankschließfach der Pensionistin lagerten noch sechs Kilo Gold. Warum sie nicht ihren ganzen Schatz sicher bei der Bank verwahrte? "Im Schließfach war kein Platz mehr."

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Das Bankschließfach, in dem sechs Kilo Gold lagen.

Anwalt Tomanek: "Seltsam, Fakt ist einzig: Mein Klient hatte null von der Aktion. Sollte der Haupttäter demnächst greifbar sein, wird er hier möglicherweise für volle Aufklärung sorgen können." Es gilt die Unschuldsvermutung.

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