Österreich

Warum China Hallstatt liebt

Heute Redaktion
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Mozartkugeln, Kaiserschmarrn und Alpenglühen: Es sind vor allem bekannte Österreich-Klischees, die chinesische Urlauber in Scharen in die Alpenrepublik locken. Dass Hallstatt genau auf der Reiseroute Wien-Salzburg liegt, beschert dem Weltkulturerbe-Ort mit seinen 815 Einwohnern rund 800.000 Tagesgäste pro Jahr.

Meistens sind es nur Aufenthalte bis zu einer Stunde, die chinesische Urlauber – bewaffnet mit Fotoapparat – in Hallstatt verbringen. „Bei uns fällt es eher auf, wenn Leute durch den Ort gehen und nicht fotografieren“, scherzt Monika Wenger, Chefin vom Hotel Grüner Baum, welche die Pläne zur Hallstatt-Kopie in China an die Öffentlichkeit brachte. Die Zahl der Übernachtungsgäste aus dem Reich der Mitte ist in den vergangenen Jahren regelrecht in die Höhe geschossen. Waren es 2005 lediglich 47 Chinesen, die in Hallstatt eine Nacht verbrachten, wurden im Vorjahr 1090 Gäste gezählt. „Da entsteht ein Riesenmarkt“, sagt Elisabeth Kierner vom OÖ-Tourismus über Kurzurlauber aus China.
Längere Aufenthalte in der Gegend rund um Hallstatt werden die asiatischen Gäste kaum einplanen. „Typische Touristen aus China besuchen in ihren Ferien acht bis elf Länder in Europa, wobei sie höchstens 15 Tage dafür brauchen“, heißt es von Tourismusforscherin Bettina Kuprian. Österreich-Klischees wie Mozart und Alpenidylle spielen bei der Urlaubsplanung eine große Rolle. Kierner: „Das Weltkulturerbe und die Brauchtumstradition im Salzkammergut bieten ein authentisches Gesamtbild.“