Wirtschaft

Warum die Österreicher heuer sparen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Für 64 Prozent der heimischen Sparer steht der Notgroschen an der Spitze der Sparmotive. Damit liegt Österreich im internationalen Spitzenfeld hinsichtlich vorausschauenden Sparens.

Roel Huisman, CEO der ING-DiBa Direktbank Austria spricht von einem "Revival des Notgroschens" quer durch Europa. "Immer mehr Menschen sorgen für den Notfall vor. Sicherheit, rasche Verfügbarkeit des Notgroschen und eine attraktive Verzinsung auch dieser Rücklagen steht derzeit bei den Sparern hoch im Kurs."

Gespart wird in den heimischen Haushalten aber auch für teure Anschaffungen wie Autos, Elektrogeräte oder aktuelle Mode (52 Prozent) und für den Urlaub (41 Prozent). Mit 36 Prozent spart mehr als ein Drittel der Österreicher "einfach so" ohne konkretes Vorhaben - während 18 Prozent mit der Zukunft und Ausbildung der Kinder sowie zehn Prozent mit der persönlichen Aus- und Weiterbildung ein klares Ziel vor Augen haben.

Interessantes Detail am Rande der Skala - drei Prozent wollen nicht sparen, sondern geben ihr Geld lieber aus. Und bei zwölf Prozent ist am Ende des Geldes immer noch zu viel Monat übrig, als dass sie sparen könnten.

Finanzkrise führt zu persönlichen finanziellen Einbußen

Von der aktuell angespannten Wirtschaftslage persönlich betroffen fühlt sich mit 46 Prozent knapp die Hälfte der Österreicher. Ausschlaggebender Faktor ist für 40 Prozent der Befragten, dass die Preise schneller steigen als das Gehalt, neun Prozent verdienen nun weniger oder haben sogar ihren Job verloren, drei Prozent spüren Einbußen, weil der Partner weniger verdient oder seinen Job verloren hat.

Als positives Signal kann jedoch gewertet werden, dass sich ebenso 46 Prozent der Österreicher nicht wirklich von der Krise betroffen sehen.

Dies kann wohl auch als Erklärung gelten, weshalb die Österreicher nahezu unverändert unbeirrt weiter sparen: 48 Prozent gaben an, so viel wie vorher zu sparen und immerhin 17 Prozent sparen sogar mehr. 35 Prozent sparen nun allerdings weniger. Gemeinsam mit Deutschland, wo 34 Prozent der Befragten derzeit weniger auf die Seite legen können, bilden wir hier das "Schlusslicht". Massive Einschnitte in ihrem Sparverhalten müssen vor allem die Rumänen (74 Prozent) sowie die Spanier und Italiener (jeweils 64 Prozent) hinnehmen.