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Warum diesen Sommer mehr Badeunfälle drohen

Nach langer Pause dürfen die Bäder nun wieder ihre Pforten öffnen. Doch Experten warnen vor einem möglichen Rekord tödlicher Badeunfälle.

Leo Stempfl
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Schönbrunner Bad in Wien
Schönbrunner Bad in Wien
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Bäder waren den gesamten Winter und gesamten Frühling über zu. War das bisher nur für die Stimmung von Hallenbad-Fans gefährlich, könnte das im Sommer ganz anders ausschauen. Denn wenn die Bäder zu sind, kann es auch keine Schwimmkurse geben.

Das führte dazu, dass etwa in Wien die Hälfte der Kinder in der dritten Klasse Volksschule nicht schwimmen kann. Experten fordern deswegen unter anderem mehr Schwimmkurse außerhalb der Schule. Die größte Gefahr bergen in Österreich die 130.000 Pools, die im Land stehen.

Obwohl sich die Eltern bei tödlichen Badeunfällen oft nur maximal zehn Meter entfernt befinden, enden viele tödlich. Kinder werden nicht so schnell bemerkt wie im öffentlichen Bad, außerdem ist die Rettungskette länger. Schon zwei bis drei Minuten ohne Sauerstoff können schwere Langzeitfolgen und Gehirnschäden zur Folge haben.

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    Wer dieses Jahr die Badi besucht, sollte sich mit dem jeweiligen Schutzkonzept vertraut machen.
    Wer dieses Jahr die Badi besucht, sollte sich mit dem jeweiligen Schutzkonzept vertraut machen.
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    Panik in der Natur

    Elisabeth Fanninger vom Österreichischen Komitee für Unfallverhütung im Kindesalter ("Große schützen Kleine") war dazu um Ö1-Morgenjournal zu Gast. Viele lernen schon im Kindergartenalter schwimmen, ohne Kurse passiert das oft im Pool oder im öffentlichen Bad, wo man sich sicher fühlt. Sieben von zehn Kindern lernen dabei das Schwimmen von den Eltern.

    Doch im Urlaub ist das Setting ein grundlegend anderes. "Wenn sie dann aber zum Beispiel am Meer sind und von einer Welle überrollt werden oder im See sich plötzlich Algen um die Beine schlingen ist das eine ganz andere Situation. Die Kinder geraten da sehr schnell in Panik."

    Aus diesem Grund können Kinder auch ertrinken, obwohl sie eigentlich schwimmen können. Erst am Ende der Volksschule sind Kinder in einem Alter, in welchem mit Panik richtig umgegangen werden kann. Jedes Jahr ertrinken in Österreich 40 Menschen, fünf davon sind Kinder.

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