Wohnen

Warum dir im Homeoffice immer kalt ist

Du fröstelst im Homeoffice trotz laufender Heizung? Ein Psychologe erklärt, was die Gründe sein können.

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Sowohl für den Körper als auch für den Geist bedeutet das Homeoffice eine Umstellung.
Sowohl für den Körper als auch für den Geist bedeutet das Homeoffice eine Umstellung.
istock

Auch wenn einige Herbsttage noch wärmer sind und eine gemäßigt kuschelige Zimmertemperatur im Inneren des Wohnraums herrscht, frieren viele Menschen, die sich gerade im Homeoffice befinden. In ihrer Arbeitsstätte hat es meist weniger Grad oder mehr Klimatisierung und dennoch passiert es dort seltener. Woran kann das liegen? Die Gründe sind einfach, aber interessant.

Das ist gar nicht so ungewöhnlich, wie Psychologe Martin Grunwald von der Universität Leipzig bei "Deutschlandfunk Nova" erklärt.

Einerseits bewegen wir uns im Regelfall weniger, da wir uns den Arbeitsweg sparen. Das Dazwischen als Anpassungsstelle fällt weg. Unser Körper reagiert auf den mangelnden Energieumsatz mit "Mir ist kalt!". Spazieren in der Mittagspause kann hier Abhilfe schaffen.

Melatonin und Isolation

Es gibt jedoch auch eine psychologisch beeinflussende Komponente. Die innere Uhr spielt verrückt. Wir setzen uns oft ohne richtiges, direktes Tageslicht gesehen zu haben, an den Schreibtisch. Der Körper produziert demnach mehr Melatonin als er das sonst würde – wir reagieren mit Müdigkeit und infolgedessen Kälte.

Grunwald glaubt zudem, dass Frieren zum anderen ein Zeichen von Einsamkeit am Arbeitsplatz sein kann. Er beschäftigt sich mit dem, was wir in unserer direkten Umwelt fühlen und wahrnehmen. Im Deutschlandfunk Nova erklärt er, dass das, was sich auf der psychischen Ebene abspielt, sich in einem Kälteempfinden äußern kann. Wir fühlen uns einsam und die Präsenz von echten Menschen schafft mehr Wärme als ein Skype-Meeting.