Gesundheit

Warum du in der Kantine isst, was du isst

Mit wem du Mittagessen gehst, kann die Wahl deines Menüs beeinflussen. Das sagt eine neue Studie.

Sabine Primes
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Gesund oder ungesund? Wir treffen unsere Entscheidung nicht unabhängig.<br>
Gesund oder ungesund? Wir treffen unsere Entscheidung nicht unabhängig.
Getty Images/iStockphoto

Eine neue Studie im Fachmagazin "Nature Human Behaviour" untersuchte die Beziehung zwischen Lebensmittelauswahl und sozialem Einfluss untersucht.

Für die Studie wurde über zwei Jahre lang der Einfluss des sozialen Umfelds auf die Lebensmittelauswahl von etwa 6.000 Mitarbeitern unterschiedlichen Alters des Massachusetts General Hospital (MGH) untersucht. Die Gesundheit der Lebensmittel wurde mithilfe des Ampel-Kennzeichnungssystems -  grün (gesund), gelb (weniger gesund) oder rot (ungesund) - gekennzeichnet. Das Bezahlen mit dem Ausweis ermöglichte die Zuordnung der Mahlzeiten. Auch anhand des Zeitpunkts der Bezahlung konnte eruiert werden, mit welchen anderen Personen jemand gleichzeitig gegessen hat. "Bei zwei Menschen, die im Abstand von zwei Minuten bezahlen, ist die Wahrscheinlich, dass sie sich kennen, höher, als Menschen, die mit 30 Minuten Abstand voneinander zahlen", sagt Studienautor Douglas Levy.

Essensauswahl von der Begleitung beeinflusst

Es stellte sich heraus, dass die Auswahl, was wir essen, von der Essensentscheidung der Kollegen beeinflusst wird. Menschen, die in sozialer Beziehung zueinander standen, wählten häufig die gleichen Speisen - gesund wie ungesund.

"Wir haben festgestellt, dass Einzelpersonen dazu neigen, die Ernährungsgewohnheiten anderer in ihren sozialen Kreisen widerzuspiegeln, was möglicherweise auch erklärt, wie sich Fettleibigkeit über soziale Netzwerke ausbreitet", erläutert Studienautor Douglas Levy vom Massachusetts General Hospital (MGH) in einer Mitteilung des Krankenhauses.

Anpassung des Verhaltens

Eine mögliche Erklärung dafür ist Gruppenzwang: "Menschen könnten ihr Verhalten anpassen, um so ihre Beziehung mit Personen in ihren sozialen Kreisen zu festigen", so Levy. So kann man sich gegenseitig zu ungesunder, aber auch gesunde Kost beeinflussen.

Maßnahme im Kampf gegen Fettleibigkeit

Diese Studienergebnisse könnten dazu beitragen, die Menschen in ihrer Essensauswahl gezielt zu beeinflussen und damit die Ausbreitung von Fettleibigkeit in der Gesellschaft zu verhindern. So sollen finanzielle Anreize für Gesundes geschaffen werden, um die Attraktivität dafür zu erhöhen.

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