Fussball
Warum ÖFB-Held Gregoritsch nach dem Siegestor weinte
Michael Gregoritsch schoss Österreich zum EM-Sieg, weinte dann beim Interview. Was dahinter steckt.
3:1! Österreich startete am Sonntag in Bukarest mit einem Sieg in die EURO. Das ÖFB-Team schlug Nordmazedonien. Joker Michael Gregoritsch leitete den Erfolg mit seinem 2:1 ein.
Der Steirer war gemeinsam mit Stürmerstar Marko Arnautovic nach knapp einer Stunde beim Stand von 1:1 eingewechselt worden. Die beiden sollten die Dynamik völlig verändern. Erst traf Gregoritsch nach Flanke von Kapitän David Alaba zum 2:1 (78.). Dann sorgte Marko Arnautovic nach Zuspiel von Konrad Laimer für die Entscheidung (90.).
Tränen beim Interview
Beim Interview flossen dann die Tränen. Gregoritsch zeigte vor dem ORF-Mikrofon Emotionen. "Ich muss kurze Antworten geben. Es ist fantastisch. Mein Bruder hat heute Geburtstag. Ich hatte ein schweres Jahr. Es ist wunderschön. Das bedeutet mir heute alles."
Der 27-Jährige grüßte seine Familie vor den TV-Geräten. Seine Stimme brach ihm mehrfach weg. Seine Tränen trocknete er mit seinem Trikot.
In der abgelaufenen Saison gelang dem Deutschland-Legionär in Augsburg in 24-Bundesligaspielen lediglich ein Tor. Sein Platz im EURO-Kader wackelte deshalb gehörig. Teamchef Franco Foda wurde von vielen für die Entscheidung für Gregoritsch, gegen Adrian Grbic, kritisiert. Jetzt hat Gregoritsch das Vertrauen zurückgezahlt.
Vater erlitt Herzinfarkt
Zu den sportlichen Schwierigkeiten hatte Gregoritsch auch private Hürden zu überwinden. Als sein Vater, U21-Teamchef Werner Gregoritsch, einen Herzinfarkt erlitt, konnte er wegen seinem Beruf nicht viel Zeit bei der Familie verbringen. Gregoritsch senior hat sich erholt, ist mittlerweile an die Seitenlinie zurückgekehrt. Der Notfall rund um Dänemarks Star Christian Eriksen könnte am Tag vor dem Nordmazedonien-Match aber Erinnerungen an die schwere Zeit geweckt haben.
Eriksen brach am Donnerstag ohne Fremdeinwirkung zusammen. Der dänische Teamarzt hat inzwischen einen Herzstillstand als Ursache für den minutenlangen Einsatz auf dem Feld bestätigt. Eriksen musste mittels Herzdruckmassage und Defibrilator wiederbelebt werden, ist inzwischen in stabilem Zustand und ansprechbar.