Österreich

Warum haben eigentlich Lehrer keine Kurzarbeit?

Heute Redaktion
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Auch für Lehrer und Lehrerinnen stellt die Corona-Krise eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund der Schulschließungen sollen keine neuen Lehrinhalte vermittelt werden, dafür sollen die Schüler regelmäßig Feedback bekommen.

Während derzeit zahlreiche Unternehmen Kurzarbeit beantragen, ist dieses Modell für Beamte, Angestellte in der Verwaltung und Lehrer kein Thema. Für diese Bereiche gelten andere Regelungen, denn sie gehören zum öffentlichen Dienst.

Weiters zählt dieser Bereich auch zur "kritischen Infrastruktur". Laut EU-Richtlinie werden so Systeme bezeichnet, die "von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen, der Gesundheit, der Sicherheit und des wirtschaftlichen oder sozialen Wohlergehens der Bevölkerung sind und deren Störung oder Zerstörung erhebliche Auswirkungen hätte."

Wer zählt zur kritischen Infrastruktur:

1) Energie: Elektrizität, Gas, Mineralöl

2) Wasser: Öffentliche Wasserversorgung, Öffentliche Abwasserbeseitigung

3) Ernährung: Ernährungswirtschaft, Lebensmittelhandel

4) Informationstechnik und Telekommunikation

5) Gesundheit: Medizinische Versorgung, Arzneimittel und Impfstoffe, Labore

6) Finanz- und Versicherungswesen: Banken, Börsen, Versicherungen, Finanzdienstleister

7) Transport und Verkehr: Luftfahrt, Seeschifffahrt, Binnenschifffahrt, Schienenverkehr, Straßenverkehr, Logistik

8) Staat und Verwaltung: Regierung und Verwaltung, Parlament, Justizeinrichtungen, Notfall-/ Rettungswesen einschließlich Katastrophenschutz

9) Medien und Kultur: Rundfunk (Fernsehen und Radio), gedruckte und elektronische Presse

Auch wenn derzeit kein regulärer Unterricht stattfindet und Lehrer auch online keinen neuen Stoff vermitteln sollen, bleibt für das Lehrpersonal einiges zu tun.

Für alle Kinder unter 14 Jahren gibt es Betreuungsmöglichkeiten in den Schulen. Diese Regelung ist für all jene Eltern gedacht, die in der kritischen Infrastruktur tätig sind.

Kontakt mit Schülern und Eltern

Die älteren Schüler bekommen dennoch Arbeitsaufträge und sollen regelmäßig Feedback erhalten. Wie die neuen "Leitlinien für die Fernlehre/das Distance Learning" des Bildungministeriums angeben, sollen die Klassenvorstände den Kontakt mit Eltern bzw. Schülern aufrechterhalten.

Die Direktoren sind demnach dafür zuständig, bei Bedarf ein Übergabe- bzw. Ablagesystem im Eingangsbereich der Schule zu organisieren, das den aktuellen Hygienebestimmungen entspricht. Dort können Übungsmaterialien abgeholt werden. Zudem muss das Lehrpersonal für pädagogische Fragen zur Verfügung stehen - z.B. in E-Mail-Sprechstunden.