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Warum schenkt Bill Clinton seinem Vorgänger Socken?

Treffen sich zwei frühere US-Präsidenten in Texas und lachen über Socken als Gastgeschenk. Nur warum bloß?

Heute Redaktion
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Bush senior und Clinton kennen und mögen sich seit vielen Jahren. Nun überreichte Clinton seinem Amtsvorgänger ein eigenwilliges Geschenk.
Bush senior und Clinton kennen und mögen sich seit vielen Jahren. Nun überreichte Clinton seinem Amtsvorgänger ein eigenwilliges Geschenk.
Bild: Reuters/© Reuters Photographer / Reuter

Ob diese Meldung amerikanischen Medien wohl eine "Bush-Meldung" wert war? Kalte Füße jedenfalls muss angesichts dieser Nachrichtenlage – auch wenn zwei ehemals mächtigste Männer der Welt betroffen sind – niemand fürchten. Bill Clinton (70) besuchte seinen Amtsvorgänger George Bush sen. (92) in seiner Heimat Houston.

Jemand, der seit Jahrzehnten die hohe Kunst der Diplomatie aufgesogen hat, weiß, was sich gehört. Und so brachte Clinton ein Gastgeschenk mit. Nein, keine Flasche Wein, keine neue Amerika-Flagge für die Auffahrt, auch kein Blumenstrauß für Bushs Gattin Barbara. Sondern Socken.

Bienen-Zwirn fehlte ihm noch

Handelt es sich bei dem präsidentiellen Präsent einfach um einen Gag oder steckt mehr dahinter? Natürlich Letzteres. George Bushs Faible für witzige Socken ist bekannt. Er besitzt bereits Exemplare mit Streifen, Punkten, Amerika-Flaggen, Kakteen, in Superman-Optik und mit seinem eigenen Gesicht als Zierde.

Nun bekam er von Clinton Bienen-Socken. Die haben dem Sammler noch gefehlt. Was sich die beiden Ex-Politiker sonst zu sagen hatten? "Wir tauschten uns über unsere Kinder, Enkelkinder, alte sowie neue Zeiten aus. Und über Socken", so Clinton. "Wir hatten heute viel Spaß in Houston", twitterte Clinton.

Ist Ex-US-Präsident Bush nicht viel jünger?

Nein, George Bush ist nicht rasant gealtert. Aus der Politiker-Familie aus Texas sind bereits zwei amerikanische Präsidenten hervorgegangen. Der ältere, George H.W. Bush (der Sockenfan)lenkte die Geschicke Amerikas von 1989-1993. Er übernahm das Amt vom legendären Ronald Reagan, konnte aber nie dessen Popularität erreichen. Bush senior wurde auch nicht für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Weil er sein Versprechen "Read my lips: no new taxes ("keine neuen Steuern) gebrochen hatte, musste er das Oval Office bereits nach vier Jahren für Bill Clinton räumen. Der Freundschaft tat dies offenbar keinen Abbruch. Clinton blieb von 1993 bis 2001 im Amt, gab dann an Bushs Sohn George W. weiter.

Friends will be friends

Halten die US-Staatschefs Nummer 41 und 42 einen regelmäßigen "Präsidenten-Stammtisch" ab? Yes, indeed. Mindestens einmal im Jahr besucht Clinton seinen Amtsvorgänger in dessen Heimat Texas. Als George Bush senior um den Jahreswechsel nach einer hartnäckigen Lungenentzündung auf der Intensivstation behandelt werden musste, betete Clinton für seinen Kumpel.

Nun achtete er umsichtig darauf, dass er sich nicht wieder aufgrund kalter Füße in eine missliche Lage manövriert ... (coi)