Gesundheit

Warum sich Erwachsene vor Insekten ekeln

Woher kommt die Angst vor Spinnen, die man als Kind vielleicht noch nicht hatte? Eine britische Studie zeigt, warum und wovor sich Menschen ekeln.

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Woher kommt der Ekel vor Insekten?
Woher kommt der Ekel vor Insekten?
istock

Eine Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine analysierte, vor welchen Dingen Menschen sich am meisten ekeln.

Mehr als 2.700 Teilnehmer sollten auf einer Skala ankreuzen, was sie sehr ekelig bis nicht ekelig fanden. Folgende sechs Dinge ekelten die Teilnehmer am meisten:

Unhygienisches Aussehen und Verhalten

Tiere und Insekten, die als Krankheitsüberträger gelten

riskantes Sexualverhalten

Missbildungen oder Verformungen am Körper und Verhalten wie Keuchen oder Husten

Auffälligkeiten an der Haut, wie offene Wunden, Blasen, Eiter oder Furunkel

verdorbenes Essen

Gesundheitliche Bedrohung

Val Curtis, der Leiter der Londoner Studie, sieht anhand dieser Ergebnisse eine Gemeinsamkeit: Sobald eine reale oder erdachte Bedrohung für die Gesundheit stattfindet, wird ein Gefühl des Ekels ausgelöst.

Bei Insekten trifft das insofern zu, weil man weiß, dass diese Krankheitsüberträger sein können. Sie sind also ein Signal für die Bedrohung durch ansteckende Krankheiten. Außerdem jucken ihre Stiche oder Bisse und sie können sogar giftig für den Menschen sein oder Reaktionen wie Herzrasen auslösen. Die Pest, eine der größten Seuchen der Menschheit, wurde immerhin durch Flöhe ausgelöst.

Angeboren, aber kulturell geprägt

Dass der Ausdruck im Gesicht bei Ekel wiederum überall auf der Welt der gleiche ist, könnte, wie Evolutionsbiologe Charles Darwin vermutete, ein Signal der Warnung an Mitmenschen sein. Zwar ist uns Ekel angeboren, aber das, wovor wir uns schlussendlich ekeln, ist kulturell geprägt und daher unterschiedlich. Dabei sind Eltern wichtige Vorbilder. Das erklärt, warum wir uns häufig in frühen Jahren noch nicht vor Insekten ekeln, das Gefühl aber mit der Zeit ausbilden.