Österreich

Warum Sie mit diesem Arzt nicht Ski fahren sollten

Heute Redaktion
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Vier Lawinenabgänge, ein Hubschrauberabsturz: Wenn der Wiener Unfallchirurg Gerald Wozasek die Ski anschnallt, wird's gefährlich. Jüngster Fall: Am Dienstag in Schweden.

Am Dienstag um 13.30 Uhr ging in Abisko eine Lawine ab, ein Skifahrer starb. Der Unfallchirurg Gerald Wozasek (61) war vor Ort: „Das Opfer war Teil der schwedischen Gruppe, die vor uns am Berg war", so der passionierte Freerider. Er war im zweiten Helikopter mit einer französischen Gruppe unterwegs, wurde Zeuge des Unglücks – und zum Ersthelfer: „Ich habe unserem Piloten gesagt, dass ich Arzt bin. Er flog mich sofort zum Lawinenkegel hinauf."

Nach etwa zehn Minuten war das Opfer – der Schwede war unter etwa einem Meter Schnee gefangen – ausgegraben. Wozasek reanimierte ihn 45 Minuten lang. Vergebens. „Er dürfte einen Genickbruch erlitten haben. Sein Puls war weg, seine Pupillen starr", so der erfahrene Arzt zu "Heute".

"In Tschetschenien explodierte mein Hubschrauber"

Apropos erfahren: Der Wiener entging nun bereits zum vierten Mal nur knapp einer Lawine. Das bisher letzte Mal vor zwei Jahren in Italien. Damals war auch seine Lebensgefährtin, selbst leidenschaftliche Skifahrerin, dabei. Der Knaller: Einmal – 2008 in Tschetschenien – stürzte sogar sein Heli ab und explodierte. Der Pilot starb, zehn Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Wozasek erlitt „nur einen Kieferbruch" – und leistete auch dort Erste Hilfe.

Der Arzt hat aber noch immer nicht genug vom Powder. "Ich fahre seit 45 Jahren. Solange es meine Gesundheit zulässt, werde ich auf Ski stehen", so der Wiener. Einzig eine Begleitung zum Heli-Skiing zu finden, wird immer schwieriger: „Ich bin etwas verschrien dafür, dass man mit mir lieber nicht Ski fahren geht", lacht er.