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Warum Hände von Arzt-Killer in Papiertüten stecken

Heute Redaktion
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Nach der tödlichen Attacke auf den Berliner Chefarzt Fritz von Weizsäcker sorgt ein Detail für Verwunderung. Gleichzeitig kommen erste Einzelheiten zum möglichen Motiv ans Licht.

Fritz von Weizsäcker, Chefarzt und Sohn des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten, wurde am Dienstagabend brutal getötet. Ein Mann aus dem Publikum attackierte ihn während eines Vortrags in einer Berliner Privatklinik mit einem Messer und verletzte ihn tödlich.

Nun kursieren Bilder davon, wie der mutmaßliche Täter abgeführt wird – und geben Rätsel auf. Denn die Hände des 57-Jährigen sind nicht nur mit Handschellen gefesselt – sie stecken zusätzlich auch noch in Papiertüten. Gegenüber Sat1 erklärt ein Münchner Polizeisprecher, es handle sich dabei um eine gängige Methode der Spurensicherung. Mehr Infos im Video.

Motiv: Rache für "Agent Orange"

Derweil dringen erste Details zum Motiv an die Öffentlichkeit: So gab der – offenbar psychisch kranke – Täter dem Vater Weizsäckers Mitschuld am "Agent Orange"-Einsatz während des Vietnamkrieges. Die USA hatten das Entlaubungsmittel großflächig versprüht und damit bei Millionen von Menschen Fehlbildungen oder andere Erkrankungen verursacht.

Richard von Weizsäcker war in den Sechzigerjahren in der Geschäftsführung eines deutschen Chemiekonzerns gewesen, der ein US-Unternehmen mit der hochgiftigen Chemikalie TCDD belieferte. Weizsäcker gab zu Lebzeiten an, erst nach seinem Ausscheiden aus dem Konzern von dem militärischen Einsatz der Chemikalie erfahren zu haben und drückte sein Bedauern aus.

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