Wirtschaft

Warum trotz Verhandlung weiter Metallerstreik droht

Nach dreitägigen Warnstreiks kehren die Gewerkschaften der Metaller an den Verhandlungstisch zurück. Doch weitere Streiks scheinen vorprogrammiert.

Heute Redaktion
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Bis einschließlich Mittwoch wurden in Dutzenden metallverarbeitenden Betrieben in Österreich Warnstreiks abgehalten. Das war die Folge der bisher gescheiterten Verhandlungen mit der Industrie über eine Lohnerhöhung von fünf Prozent. Das Angebot der Arbeitnehmerseite von 2,7 Prozent war den Gewerkschaften zu wenig.

Doch auch wenn ab 14 Uhr am Donnerstag weiterverhandelt wird, stehen die Zeichen eindeutig auf Streik. Nicht nur, weil beide Seiten klar machen, von ihren Angeboten und Forderungen nicht abrücken zu wollen. Wie gereizt die Stimmung ist, zeigen die Stellungnahmen von Industrie und Gewerkschaften zur Fortsetzung der Verhandlungen. Diese begrüßen beide Seiten, zwischen den Zeilen liest man aber Brisantes.

"Es scheint heuer aber aus politischen Gründen von Seiten der Gewerkschaft nötig zu sein, die Verhandlungen eskalieren zu lassen",

heißt es etwa von Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie. Er wirft den Gewerkschaften vor, Warnstreiks zielgerichtet in Unternehmen von Mitgliedern des Verhandlerteams abgehalten zu haben, um "die Verhandler persönlich unter Druck zu setzen".

Dass die Warnstreiks nur Vorzeichen eines "echten" Streiks sind, gibt Arbeitnehmerverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE/FSG) zu bedenken. "Wenn es keine Lösung gibt, dann geht es am Montag richtig los", wird Wimmer vom "ORF" zitiert. "Legt doch bitte endlich ein ernsthaftes Angebot auf den Tisch!", fordert indes Gewerkschaft Bau Holz (GBH) unter Bundesvorsitzendem Josef Muchitsch. "Offenbar sollen die Arbeitnehmer von der guten Wirtschaftssituation in Österreich nichts im Geldbörsl spüren, anders ist das Angebot der Arbeitgeberseite nicht zu verstehen", findet auch Muchitsch sehr direkte Worte. (red)