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Warum unsere Banane vom Aussterben bedroht ist

Heute Redaktion
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Cavendish-Banane in einem Supermarkt
Cavendish-Banane in einem Supermarkt
Bild: picturedesk.com

Die wichtigste Anbausorte ist vom Aussterben bedroht – und von ihrer möglichen Rettung, eine Wildbanane aus Madagaskar, existieren nur noch fünf (!) Exemplare.

Bei der typischen Supermarkt-Banane, die die Österreicher kennen und lieben, handelt es sich um die Sorte "Cavendish". Diese ist nicht nur bei uns, sondern weltweit die für den Handel bedeutendste aller Bananen-Kultivaren.

Das erste Exemplar dieser Sorte wurde erstmals ab 1830 in einem Gewächshaus des Anwesens des Herzogs von Devonshire (England) angepflanzt und wurde durch Missionare nach Asien gebracht. Von dort fand sie weltweite Verbreitung, besonders nachdem den den 1950er- und 1960er-Jahren die bisherige Anbausorte "Gros Michel" (auch "Big Mike") durch die sogenannte Panamakrankheit, einen Pilzbefall, vernichtet wurde.

Geschichte wiederholt sich

"Cavendish" zeigte sich anfangs resistent gegen die Schädlinge, die Plantagen auf der ganzen Welt vernichtet hatten, doch mittlerweile haben sich die Pilze weiterentwickelt und bedrohen erneut die Anbaugebiete. Und das könnte verheerende Folgen haben, denn alle Cavendish-Bananen sind Klone voneinander. Sie sind genetisch ident, wodurch es gibt es keine Variation gibt, die vielleicht davor schützen könnte. Fungizide sind wirkungslos gegen den Verursacher Fusarium oxysporum f. sp. cubense , und anders als vor fast 60 Jahren steht heute keine alternative Sorte zur Verfügung.

Durch die vermeintliche Robustheit und den großen Erfolg der "Cavendish" wurde kaum an weiteren Kultivaren experimentiert. Erst als die Bedrohung durch die Panamakrankheit in den letzten Jahren in Asien erneut aufflammte, wurde angefangen, fieberhaft an erneut resistenten Sorten zu arbeiten.

Mögliche Rettung ist selbst vom Aussterben bedroht

Andere Sorten aus Asien stehen vor dem selben Problem oder sind anfällig für andere Schädlinge. Eine besondere Wildbanane (Ensete perrieri) aus Madagaskar erweist sich dabei als Hoffnungsschimmer, wie "BBC" berichtet. "Sie leidet nicht an der Panamakrankheit, möglicherweise hat sie genetische Eigenschaften, die sie immun machen", erklärt Richard Allen von den Royal Botanic Gardens.

Doch die Zeit drängt, denn die mögliche Rettung der Bananen muss selbst gerettet werden. Auch diese Wildsorte ist vom Aussterben bedroht – nicht durch einen Pilz, sondern durch den Menschen. Durch systematische Abholzung, Landwirtschaft und Waldbrände sollen nur noch fünf Exemplare dieser Art auf Madagaskar existieren. Derzeit ist eine Forschergruppe damit beschäftigt, diese Art für die Nachwelt zu konservieren.

Gibt es bald nur noch Gen-Bananen?

Und selbst wenn es gelingt, eine resistente Kreuzung mit "Cavendish" zu erschaffen, heißt das noch lange nicht, dass diese auch vermarktet werden kann. Denn anders als unsere Supermarkt-Banane hat Ensete perrieri große Kerne und der Geschmack wird eher als grauslich eingestuft. Das Ziel ist also ein ein Hybrid, der die besten Eigenschaften der beiden Sorten vereint.

Schaffen es die Züchter nicht auf dem konventionellen Weg der Kreuzung, dann bleibt nur noch eine Alternative. In Laboren wird derzeit daran gearbeitet, das Gen, das für die Widerstandsfähigkeit gegen den Pilz verantwortlich ist, zu isolieren und in das Erbgut der bestehenden Sorten einzubauen. Anbetracht der hohen Skepsis gegenüber gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa ist dies für unseren Handel aber kaum eine Option.

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    (rcp)