Österreich
Was 30 Grad im Wasser mit unseren Seen machen
Die "Badewannen"-Temperaturen unserer heimischen Seen belasten die Pflanzen- und Tierwelt. Für wen 30 Grad zum Problem werden, lesen Sie hier.
30 Grad Wassertemperatur wurden am Wochenende im Linzer Pleschinger See gemessen (Wir berichteten). Was für uns Menschen eine softe Art der Abkühlung bringt, wird für manche Pflanzen und Tiere in den Seen und Flüssen zur Belastung.
Problemtiere: Fische und Krebse
So zum Beispiel für Fische und Krebse. Forellen und Flusskrebse etwa mögen es lieber kühler, die hohen Temperaturen stressen die Tiere, sie werden für sie zur Belastungsprobe. "Medien berichten derzeit vom großen Fischesterben im Rhein aufgrund der Hitzewelle", weiß Fritz Gusenleitner vom Biologiezentrum Linz.
Im Hochrhein zwischen dem Bodensee und Basel, auf Schweizer Seite seien bereits mehrere tausend Fische verendet, am Wochenende habe man rund eine Tonne toter Fische eingesammelt, zitiert die "Zeit online" den Schweizer Fischereiverband.
Durch die extremen Bedingungen wird das Wasser nicht nur wärmer sondern damit auch sauerstoffärmer. Ein Problem für Fische, derzeit aber zum Glück noch nicht für unsere heimischen Tiere, wie Thomas Lettner, Bereichsleiter für die Linzer Bäder und Seen bei der Linz AG, beruhigen kann. Ein Fischsterben im Pleschinger oder Pichlinger See droht also nicht
Gute Zeiten für Algen und Quallen
Wem die aufgehitzten Gewässer wiederum zu Gute kommen, sind Algen und Quallen. Durch die starke Sonneneinstrahlung und damit verbundene Wärme wird deren Wachstum und Entstehung gefördert. "Wassertemperaturen ab 25 Grad bieten optimale Bedingungen für Quallen um sich zu vermehren", sagt Gusenleitner.
Angst, dass jetzt in Österreich die große Algen und Quallenplage ausbricht, brauche man aber nicht haben, so der Experte gegenüber "Heute". Das heiße Klima hat Auswirkungen auf das Ökosystem der Wassertiere und -pflanzen, führt zu einer Umschichtung der Artenvielfalt, von drastischen Problemen könne man aber aktuell nicht reden.
(cru)