Wirtschaft

Billa mit ganz neuem Shop-Konzept in der Wiener City

Das Ringen um die Ex-Zentrale der Creditanstalt am Schottentor hat zwar Spar gewonnen. In nobler Nachbarschaft zieht nun aber dennoch ein Billa ein.

Wolfgang Bartosch
Hier am Eck soll noch vor Jahresende ein weiterer Billa eröffnen.
Hier am Eck soll noch vor Jahresende ein weiterer Billa eröffnen.
Denise Auer

Spar und Rewe-Tochter Billa matchen sich weiter um die besten Wiener City-Lagen. Während die Wiener Neudorf den Bieter-Krimi um die frühere Zentrale der Creditanstalt am Schottentor verloren haben (da ist jetzt ein Vorzeige-Interspar mit Restaurant drin), kommen sie beim unmittelbar gegenüber liegenden Palais Ephrussi am Universitätsring 14 zum Zug.

Direkt am Eck des historischen Ringstraßenpalais, dort wo sich zuletzt noch eine Selbstbedienungsfiliale der Bank Austria befand, zieht nun fix ein Billa-Supermarkt ein. Laut Rewe soll in der Filiale ein Hauptaugenmerk auf die Laufkundschaft gelegt werden. Das sind hier vor allem Studenten der benachbarten Unis und Touristen. Für sie wird es ein umfangreiches "Ready-to-eat"-Angebot geben – von Snacks über warme Speisen bis hin zu Sushi.

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    Am Sonntag (26.03.2023) wurde der Billa am Praterstern regelrecht gestürmt.
    Am Sonntag (26.03.2023) wurde der Billa am Praterstern regelrecht gestürmt.
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    Filiale wird 300 Quadratmeter groß

    Jenen, die in der Umgebung arbeiten, will man zudem in der 300 Quadratmeter großen ebenerdigen Filiale auch das klassische Billa-Basissortiment anbieten, ergänzt um gehobene Produkte aus dem Corso-Programm. Läuft alles nach Plan, werden Kunden noch vor Jahresende im historischen Ambiente einkaufen können.

    Historische Bausubstanz bleibt erhalten

    Um allfälligen Protesten vorzubeugen, verspricht Rewe, beim Umbau besondere Rücksicht auf die historische Bausubstanz zu nehmen. Immerhin gilt das Palais Ephrussi als eines der geschichtsträchtigsten Gebäude der Wiener Ringstraße. Errichtet wurde es in den Jahren 1872 und 1873 von Architekt und Baumeister Theophil von Hansen im Auftrag des aus Odessa stammenden Bankiers Ignaz von Ephrussi. Bis zur Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich blieb das Palais im Familienbesitz. 1938 wurde es "arisiert", weil die Ephrussis jüdischer Abstammung waren, später an eine Erbin zurückgegeben und von dieser verkauft.

    Seither wechselte das Palais mehrfach den Besitzer. Von 1969 bis 2009 etwa gehörtes es Casinos Austria, das hier seinen Firmensitz hatte. Aktuell befindet sich das Gebäude im Besitz der B&C Gruppe. Die ist unter anderem Mehrheitsaktionär von AMAG, Lenzing und Semperit.