Wildtiere

Was du unbedingt über Zecken wissen solltest

Spätestens im Frühling krabbeln die unliebsamen Blutsauger wieder über die Wiesen: Zecken! Hier erfährst du ein paar Fakten über die Spinnentiere.

Christine Kaltenecker
Sommerzeit bedeutet auch Zeckenzeit. Was du alles über die Spinnentiere wissen musst, erfährst du hier.
Sommerzeit bedeutet auch Zeckenzeit. Was du alles über die Spinnentiere wissen musst, erfährst du hier.
Getty Images/iStockphoto

Selbst ein blutgetränkter Horrorfilm, lässt uns nicht im selben Ausmaß den Schauer über den Rücken laufen, wie die Vorstellung von einer Zecke, die entspannt den Unterschenkel nach oben krabbelt. Wie gefährlich sie tatsächlich ist, erfährst du hier mit ein bisschen Hilfe vom Innsbrucker Biologen und Zoologen Wolfgang Dibiasi. 

Dibiasi hat ein Faible für giftige Insekten und Reptilien und klärt auf seinem Youtube-Kanal gerne über diverse Dinge auf - immer den Artenschutz an erster Stelle. Auch ein interessantes Video zum Thema "Zecken" kann man hier finden, was wir prompt gerne mit dir teilen.

Die Mädels können dich riechen

Wenn sich ein Zeckenweibchen mit einem Männchen gepaart hat, ist ihre oberste Mission die Suche nach einem Wirt. Mit dem Blut des zufälligen "Opfers" saugt sie sich richtig voll, um für die Eiablage gewappnet zu sein. Obwohl Zecken blind sind, können sie dich riechen und deine Körperwärme wahrnehmen.

Lange Hose und "stinken"

Im Wald solltest du also am besten immer lange Hosen tragen und die Zecke bereits vor dem Biss von der Kleidung streichen. Auch bestimmte Gerüche können Zecken gar nicht leiden. Es gibt in den Apotheken - oder auch für Haustiere - Geruchspräparate, die du auf Kleidung oder Fell verteilen kannst. Achtung: Die "Duftmarke" hält sich maximal drei Stunden und sollte immer wieder aufgetragen werden, um die lästigen Spinnen fern zu halten.

Gruseliger Fakt

Wenn eine Zecke "beißt", schneidet sie sich eigentlich mit ihren sägeförmigen Mundwerkzeugen in deine Haut und injiziert dir ihren giftigen Speichel. Das lähmende Nervengift unterdrückt die Blutgerinnung und kann an der falschen Stelle, wie beispielsweise am Kopf oder in der Nähe des Rückenmarks zu Lähmungserscheinungen führen (Paralytische Zecken Toxikose).

FSME und Borreliose

Die beiden wichtigsten Krankheiten in Mitteleuropa, die durch Zecken übertragen werden sind FSME und Borreliose. Zweitere lässt sich - früh genug erkannt - recht leicht mit Antibiotika behandeln, da es sich um Bakterien handelt. Bei FSME geht es allerdings um Viren, wogegen Antibiotika nichts ausrichten können - hier hilft nur die Impfung. Beide Krankheitsbilder können völlig asymptomatisch verlaufen und sind auch deshalb so gefährlich.

Babesien

Igitt! Zecken alleine sind schon gruselig genug, aber es gibt noch den "Doppel-Grusel". Zecken selbst werden nämlich auch gerne von Parasiten namens Babesien befallen. Wenn dich eine infizierte Zecke beißt, lässt sie auch die Parasiten in deinen Blutkreislauf. Babesien setzen sich in deinen roten Blutkörperchen ab, zerstören diese und der Kreislauf beginnt von Neuem. Sollte dein Immunsystem intakt sein, wirst du von den Babesien gar nichts spüren - nur ganz selten kann es durch die Parasiten zu Kopfweh, Durchfall, Appetitlosigkeit und - noch seltener - zum Nierenversagen kommen.

Also? Bei Zecken gilt in erster Linie: Keine Panik, aber auch kein Verharmlosen. Schütze dich und deine Haustiere von den Plagegeistern und achte auf deine Gesundheit.