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Was genau lief bei den Vorwahlen in Iowa schief?

Heute Redaktion
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Die erste Vorwahl der Demokraten im US-Präsidentschaftsrennen ist in Chaos ausgeartet. US-Präsident Trump bezeichnete die Situation als "völliges Desaster".

Der Vorwahlauftakt im US-Agrarstaat Iowa sollte für die Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten die erste große Gelegenheit sein, sich landesweit als potenzielle Herausforderer von Donald Trump zu empfehlen.

Stattdessen erntete die Partei Hohn und Gelächter des Präsidenten und von dessen Republikanern, denn selbst Stunden nach der Abstimmung am Montag stand nicht fest, welcher Bewerber den ersten Etappensieg im Rennen um die Kandidatur für sich verbuchen konnte. Doch was genau lief eigentlich schief?

Wie die Vorwahl ablief

Es handelte sich nicht um eine klassische Wahl, bei der einzelne Wähler geheim per Abgabe eines Stimmzettels oder elektronisch abstimmen, sondern um einen sogenannten Caucus. Eingetragene Wähler der Demokraten kamen an mehr als 1600 öffentlichen Orten wie Kirchen, Turnhallen oder Cafes in Gruppen zusammen, um zu diskutieren, welchen Bewerber sie bevorzugen und welche sie aussieben.

Das Ergebnis ihrer Versammlungen übermitteln die einzelnen Gruppen dann an die Landespartei. Diese berechnet, wie viele Delegiertenstimmen auf die jeweiligen Bewerber entfallen. Doch es gab diesmal drei zentrale Probleme:

1. Fehlerhafte App

Über eine neue App für Mobilfunkgeräte sollten die Ergebnisse der einzelnen Caucus-Treffen dieses Jahr übertragen werden. Nach Angaben der Demokraten erfasste die App Daten zwar korrekt, aber nur teilweise.

Es habe ein Problem bei der Kodierung gegeben, das später behoben worden sei. Einen Eingriff von außen oder einen Hackerangriff habe es nicht gegeben. Einige Nutzer hatten nach eigenen Angaben auch Probleme bei der Anwendung der App.

2. Besetzte Telefone

Als einige Nutzer, die Probleme mit der App hatten, wie früher ganz traditionell zum Telefon griffen, kamen sie nach eigenen Angaben über Stunden nicht durch oder landeten in Warteschleifen.

3. Zu viele Daten?

Auch eine Neuerung bei der Veröffentlichung der Daten hat wohl zu den Schwierigkeiten beigetragen. Zweieinhalb Wochen vor dem Caucus teilten die Demokraten in Iowa mit, diesmal nicht nur die einzelnen Caucus-Ergebnisse, sondern mehrere Datensätze zu veröffentlichen. Was eigentlich einer größeren Transparenz dienen sollte, führte dazu, dass das Melden der Daten komplexer wurde.

Wann kommen die Ergebnisse?

Die Parteiführung der Demokraten in Iowa hat erklärt, sie rechne mit den Ergebnissen "so bald wie möglich am Dienstag". Um 23.00 Uhr MEZ will sie mehr als die Hälfte aller Caucus-Ergebnisse veröffentlichen.

Warum ist Iowa so wichtig?

Insgesamt geht es in Iowa um gerade einmal 41 Delegierte. 1.991 benötigt ein Bewerber, um sich das Kandidatenticket zu sichern. Zum Vergleich: Bei der Vorwahl in Texas gibt es 228 Delegiertenstimmen zu holen, in Kalifornien 415.

Weil Iowa jedoch den Auftakt des Vorwahlmarathons bildet, ist die landes- und weltweite Aufmerksamkeit bei dieser Abstimmung besonders hoch. Wer in Iowa gewann, zog in der Regel mit großem Rückenwind in die nächsten Runden. Angesichts des Chaos bei der Auszählung ist das diesmal allerdings fraglich.

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