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Was kann man gegen Sommerakne tun?

Ausgerechnet jetzt, wo wir viel Haut zeigen, blühen plötzlich Pusteln. Warum eigentlich? Und was kann man dagegen tun?

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Sonnenakne entspricht mehr einer Sonnenallergie als herkömmlicher Akne.
Sonnenakne entspricht mehr einer Sonnenallergie als herkömmlicher Akne.
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Kennt ihr das Problem auch? Nach dem Sonnenbaden oder im Urlaub am Strand brechen auf einmal Pickel an Rücken und Dekolleté aus. Das Phänomen nennt man Sommerakne – oder auch Mallorca-Akne. Dr. med. Martin Kägi, leitender Arzt beim Hautzentrum Zürich, beantwortet unsere Fragen zum Thema.

Herr Kägi, was unterscheidet Sommerakne von normaler Akne? Die Sommerakne ist eine akneartige Hautkrankheit, allerdings eher eine Art Sonnenallergie, die vermehrt in den Ferien auftritt. Nachdem Betroffene von ihr berichteten und sie aus dem Urlaub mitbrachten, erhielt sie auch den Namen "Mallorca-Akne".

Wie entstehen die Pickelchen? Ursache ist starkes UV-Licht. Diese akneartige Sonnenallergie tritt auf, wenn die Haut noch nicht so sehr an die starke UV-Strahlung im Urlaub gewöhnt ist, also in den ersten Urlaubstagen. Es sind dann hauptsächlich die seitlichen Oberarme, der Rücken und das Dekolleté von geröteten Papeln betroffen. Diese Stellen sind der UV-Strahlung auch am meisten ausgeliefert. Aber Mitesser, wie wir sie von der Akne kennen, fehlen bei der Sommerakne komplett.

Wieso bekommt man Sommerakne häufiger im Urlaub? Bei sehr starker UV-Strahlung kann man auch hier eine Sommerakne bekommen, aber das ist seltener. Warum das so ist, ist noch nicht geklärt. Man spricht auch von "Meer-Akne" und untersuchte deshalb bestimmte Algen- und Bakterienarten, fand hier aber bisher keine Ursachen. Grund ist höchstwahrscheinlich eine individuelle Empfindlichkeit im Urlaub.

Wie kann man Sommerakne vermeiden? Am besten durch ein langsames Angewöhnen an die Sonne. Das Sonnenbaden über den Mittag erstmal auslassen, dann halbstündig herantasten. Hohen Lichtschutzfaktor tragen und Textilien, die schützen. Das kann zum Beispiel eine leichte Tunika aus hellem Stoff sein.

Und wenn es mich trotzdem erwischt? Man muss der Akne Zeit geben, abzuheilen. Ein Dermatologe oder eine Dermatologin kann zwar, je nach Ausprägung, Kortison verschreiben, aber in den meisten Fällen hilft schon ein leichtes Gel zur Beruhigung und Abwarten, dass sie von alleine heilt.

Man muss also sehr geduldig sein? Ja, Geduld ist hier die Devise. Nach der Abreise und der veränderten Umgebung mit weniger starkem UV-Licht, geht die Sommerakne meistens schnell wieder von alleine weg.

Wann ist es Zeit, einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufzusuchen? Nur in schweren Fällen. Nur ein Hautarzt oder eine Hautärztin können sagen, ob es sich auch tatsächlich um Sommerakne oder doch um etwas anderes handelt. Je nach Ausprägung werden dann auch entsprechende Medikamente verschrieben.