Formel 1

Was läuft da zwischen Red Bull und Ferrari-Star?

Dass Red Bull mit Fahrern schnell die Geduld verliert, zeigte das Aus von Nyck de Vries. Basteln die Bullen nun an einer Sensations-Verpflichtung? 

Heute Redaktion
Christian Horner
Christian Horner
gepa

Schon vor der Sommerpause hat Red-Bull-Berater Helmut Marko die Reißleine gezogen, den von ihm unter Vertrag genommenen Nyck de Vries im zweiten Bullen-Rennstall Alpha Tauri vor die Tür gesetzt. Der ehemalige Titelträger in der Formel 2 und der Formel E konnte nicht überzeugen, Platz zwölf in Monaco ist das beste Ergebnis, das der Niederländer einfahren konnte. Er bleibt punktelos Letzter in der Fahrer-Weltmeisterschaft. 

Red Bull zog die Reißleine zwei Rennen vor der Sommerpause, setzte Ersatzpilot Daniel Ricciardo an die Seite von Yuki Tsunoda ins Cockpit des Red-Bull-Schwesternteams. Der Australier wird die Saison zu Ende fahren. Eigentlich schloss Ricciardo stets einen Wechsel in ein nicht konkurrenzfähiges Auto aus, doch der Dosen-Gigant dürfte dem Sieger von acht Grands Prix die Perspektive gegeben haben, sich für das zweite Red-Bull-Cockpit neben Max Verstappen zu empfehlen. 

Das wirft aber die Frage auf: Wie fest sitzt Sergio Perez im Sattel? Marko sparte zuletzt nicht mit öffentlicher Kritik am Mexikaner und dessen Qualifying-Performance – in den letzten fünf Zeittrainings hat der zweifache Saisonsieger den Sprung unter die Top Ten stets verpasst. Gleichzeitig stärkte Marko dem 33-Jährigen den Rücken. Schließlich ist Perez nach wie vor Zweiter in der Fahrer-Weltmeisterschaft, durch einen Wechsel würden seine Punkte ebenso verloren gehen. "Das würde keinen Sinn machen", betonte Marko zuletzt. Klar ist aber auch: Für die kommende Saison wackelt der Mexikaner gewaltig, sollten sich seine Leistungen nicht steigern. 

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    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Eibner

    Leclerc zu Red Bull?

    Doch wer sollte Perez ersetzen? Ricciardo könnte es wohl als klare Nummer zwei, ist mit seinen 34 Jahren aber ebenfalls kaum eine Zukunftslösung. Marko schwärmte zuletzt öffentlich von McLaren-Ass Lando Norris und Williams-Pilot Alexander Albon, betonte bei beiden aber deren lange Vertragslaufzeiten bis 2025. Marko nannte Norris zuletzt "den mit Abstand besten der jungen Fahrer", der Brite würde auch durch seine jugendliche Art zum Rennstall passen. 

    Gleichzeitig soll der heimische Rennstall aber auch einen echten Formel-1-Star im Auge haben: Charles Leclerc, berichtet zumindest das italienische Portal "formu1a.uno" und befürchtet einen Abgang des 25-Jährigen von der Scuderia. Der Ferrari-Pilot ist nach einem bisher schwachen Jahr der Italiener unzufrieden, auch im Rennstall rumort es. Mit Carlos Sainz soll das Verhältnis darüber hinaus angespannt sein.

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      Die Promi-Fotos des Spielberg-Grand-Prix 2023. Mark Mateschitz, Sohn des im Vorjahr verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz, führt in der Boxengasse mit Teamchef Christian Horner und den Kollegen Schmäh.
      Die Promi-Fotos des Spielberg-Grand-Prix 2023. Mark Mateschitz, Sohn des im Vorjahr verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz, führt in der Boxengasse mit Teamchef Christian Horner und den Kollegen Schmäh.
      Eibner / EXPA / picturedesk.com

      Leclercs größter Vorteil ist aber, dass sein Vertrag mit Saisonende 2024 ausläuft, der Monegasse soll deshalb für die Bullen und Marko eine Alternative sein. Darüber hinaus sei auch Rechteinhaber Liberty Media daran interessiert, einen starken teaminternen Konkurrenten für Max Verstappen bei Red Bull zu haben. Es soll jedenfalls bereits Gespräche zwischen Red-Bull-Teamchef Christian Horner, Marko und den Ferrari-Star selbst gegeben haben. 

      Klar ist aber auch: Diese als "Dream Team" bezeichnete Fahrer-Paarung würde frühestens 2025 entstehen. Die sogenannte "Silly Season" ist derweil schon voll im Gange.