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Was sind eigentlich "Superspreader"?

In Zeiten einer Pandemie oder Epidemie ist ein "Superspreader" ein Patient, der Dutzende Menschen auf einmal ansteckt.

Heute Redaktion
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Im Schnitt stecken Corona-infizierte Menschen an. Dann gibt es aber noch die sogenannten "Superspreader".
Im Schnitt stecken Corona-infizierte Menschen an. Dann gibt es aber noch die sogenannten "Superspreader".
Bild: iStock

Laut Virologen steckt jeder Mensch, der positiv auf das Coronavirus angesteckt ist, im Schnitt zwei bis drei andere Personen an. Dann gibt es da aber noch Superspreader. In einem aktuellen Artikel der englischen Zeitung "The Guardian" wird erklärt, wer sie sind.

Wer sind Superspreader?

Bei jeder Epidemie oder Pandemie gibt es Patienten, die überdurchschnittlich viele Menschen infizieren. Man spricht hier also von "Superspreadern" (Superverbreitern). Ein Beispiel früherer Pandemien war ein Arzt, der Anfang 2003 das SARS-Virus in sich trug. Er reiste von der Stadt Guangzhou nach Hongkong und steckte auf der Etage seines Hotels mindestens zwölf weitere Gäste an.

Wie wird man zu einem Superspreader?

Es gibt verschiedene Theorien, aber keine eindeutige Antwort. Einige Wissenschaftler spekulieren, dass dies mit dem Immunsystem des Super-Spreaders zu tun haben könnte. Das Immunsystem könnte so gut sein, dass dieser Mensch selbst keine Symptome hat und daher überträgt er es weiterhin auf andere.

Es ist jedoch wahrscheinlich, dass mehrere Faktoren dazu führen, dass Menschen zu "Superspreadern" werden. Möglicherweise kommt es dazu durch eine höhere Virusdosis oder durch die Infektion mit mehr als einem Krankheitserreger. Eines scheint, laut Guardian, sicher zu sein - es ist unmöglich zu wissen, wer ein Superspreader sein wird und wer nicht.

Gibt es schon ein aktuelles Beispiel?

Die britische Zeitung "The Guardian" berichtet von einem Geschäftsmann, der sich scheinbar auf einer Konferenz in Singapur ansteckte, danach in einem französischen Skiort Urlaub machte und schließlich zurück nach England flog. Er erfuhr erst dort, dass ein anderer Konferenzteilnehmer positiv getestet worden war. So soll der Brite auf seinem Weg unwissentlich elf Menschen infiziert haben.

"Superspreader" ein großes Thema bei Covid-19

In einem NTV-Beitrag stellte etwa der Medizinjournalist Dr. Christoph Specht fest, dass man sicher sein kann, dass Covid-19 durch Superspreader übertragen werde. Viele haben keine Symptome aber übertragen das Virus. "Das dürfte vor allem bei Kindern zutreffen, die im Schnitt nicht stark erkranken, aber das Virus weitergeben können. Wenn man dann auch noch ein entsprechendes Sozialverhalten an den Tag legt, sprich, die körperliche Distanz nicht einhält und viel mit verschiedenen Menschen zusammen ist, könnte man zum "Superspreader" werden", so der Arzt. Genau deshalb sei es nun so wichtig, dass sich alle an die jetzt notwendigen körperlichen Abstandsregeln und die soziale Isolierung halten, damit eben genau diese Ereignisse nicht eintreten.

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