Österreich

Was wird aus dem "Hitler Balkon"?

Seit März werden Ideen auf einer Online-Plattform gesammelt, wie der sogenannte "Hitler Balkon" in Zukunft gestaltet werden soll.

Heute Redaktion
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Wenn der Altan der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz – oft „Hitlerbalkon" genannt – zugänglich wäre, wie sollte dieser Ort genutzt werden? Diese Frage stellt das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) seit März 2019 im Rahmen des Aufrufs "Der Balkon", eine Baustelle – Visionen für einen belasteten Ort. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, eigene Ideen auf der Webplattform des Museums hochzuladen bzw. über diese abzustimmen.

119 Ideen online eingereicht

Bislang haben 119 Menschen Zeichnungen, Skizzen und Grafiken auf der Online-Plattform des Museums eingereicht. Wie wollen sie die 200 m² große Fläche über dem Eingang der Neuen Burg in Zukunft gestalten? Darunter finden sich Architekturentwürfe, Fotomontagen und Skizzen für künstlerische Projekte genauso wie unterschiedlichste Verwendungsideen, von einer gläsernen Freitreppe über einen Projektraum für Schulklassen oder eine Caféterrasse bis hin zu einer Sternwarte.

Öffentliche Diskussion im Museum zu den Ergebnissen

Am Mittwoch, den 25. September wird Zwischenbilanz gezogen: Ausgehend von den Beiträgen, die am öftesten positiv bewertet wurden, werden Ideen zu einer möglichen zukünftigen Nutzung des Ortes im Haus der Geschichte Österreichs diskutiert. Zum Einstieg zeigen Vertreter von Initiativen aus verschiedenen Bundesländern die Vielfalt der Projekte, die sich mit Bauwerken auseinandersetzen, die symbolisch für die NS-Herrschaft stehen.

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Monika Sommer ist seit Februar 2017 Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich

Auf diesem Balkon hielt Adolf Hitler am 15. März 1938 die Rede zum "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich. Das Haus der Geschichte will im Dialog mit der Bevölkerung einen Weg finden, wie mit diesem schwarzen Kapitel der österreichischen Geschichte umgegangen werden soll. "Wir möchten ganz direkt und unmittelbar zu einer öffentlichen und breiten Auseinandersetzung mit diesem belasteten Ort aufrufen", so hdgö-Direktorin Monika Sommer vergangenen März. Der Altan kann derzeit aus sicherheits- und klimatechnischen Gründen nicht betreten werden, das müsse jedoch nicht so bleiben.

Hier zur Online-Anmeldung der öffentlichen Diskussion.