Österreich

Wasser verunreinigt: Firmenchefin verurteilt

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Die durch ihre Firma verschuldete Verunreinigung des Grundwassers in Teilen des Bezirks Wiener Neustadt hat einer Firmenchefin am Mittwoch eine nicht rechtskräftige Verurteilung wegen fahrlässiger Gemeingefährdung eingebracht.

Die 53-Jährige erhielt eine bedingte Haftstrafe von vier Monaten und eine Geldstrafe im Ausmaß von etwa 14.400 Euro (360 Tagsätze zu 40 Euro). Sie kündigte Rechtsmittel an, das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. Das Verfahren - angeklagt war eigentlich vorsätzliche Gemeingefährdung - hatte bereits im Oktober des Vorjahres begonnen. Die Grundwasserverunreinigung wurde im Jahr 2009 festgestellt, Proben in der Mitterndorfer Senke ergaben eine Belastung von 150 Mikrogramm Pflanzenschutzmittel pro Liter, die Grenzwerte für Trinkwasser liegen bei 0,1 bis 0,5 Mikrogramm.

Ein Sachverständiger hatte am ersten Prozesstag ein "erschreckendes Bild" auf dem Gelände der Agro-Chemiefirma skizziert. 26 verschiedene Pestizidwirkstoffe und 27.000 Liter Treibstoff waren teilweise ungeschützt im Freien gelagert worden. Behördliche Auflagen seien jahrelang ignoriert und angeordnete Sofortmaßnahmen nur schleppend oder unvollständig umgesetzt worden, hatte er ausgeführt.

Firmenchefin argumentiert mit Betriebsunfall

Die Angeklagte, die sich nicht schuldig bekannte, führte die Verunreinigung hingegen auf einen Betriebsunfall aus dem Jahr 2004 zurück, bei dem eine Zulaufleitung eines unterirdischen Tanks gebrochen war. Sie beharrte außerdem darauf, stets alle Auflagen eingehalten und keine gefährlichen Substanzen im Freien gelagert zu haben.