Wien

Wasserspiel und "Pratoide": Neuer Glanz am Praterstern

Die Fläche zwischen Bahnhof und Tegetthoff-Denkmal erhielt einen Aufputz. Mit Begrünungsmaßnahmen will man dem Ruf als Hitzeinsel entgegenwirken.

Heute Redaktion
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Planungsstadträtin Ulli Sima, Bezirksvorsteher Alexander Nikolai, NEOS Gemeinderat Stefan Gara und Franz Hammerschmid von der ÖBB-Infrastruktur AG (v.li.) eröffneten den neugestalteten Praterstern.
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Planungsstadträtin Ulli Sima, Bezirksvorsteher Alexander Nikolai, NEOS Gemeinderat Stefan Gara und Franz Hammerschmid von der ÖBB-Infrastruktur AG (v.li.) eröffneten den neugestalteten Praterstern.
Helmut Graf

Er wird täglich von rund 150.000 Menschen frequentiert und ist ein zentraler Öffi-Knotenpunkt, doch sein Ruf war bisher eher dürftig. Aus dem häufig als Drogenhotspot und Asphaltwüste betitelten Platz am Praterstern soll nun eine "kühle und begrünte Aufenthaltsoase" werden.

Der letzte Schliff ist erfolgt, offiziell eröffnet wurde das Areal von Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (beide SPÖ), Neos-Gemeinderat Stefan Gara, Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) und Franz Hammerschmid (ÖBB-Infrastruktur AG).

500 Quadratmeter-Wasserspiel sorgt für Abkühlung

56 zusätzliche Bäume (33 wurden bereits gepflanzt, 23 folgen im Herbst), 8.000 Quadratmeter Grünflächen und ein 2,5 Meter breiter, begrünter Ring sollen für ein angenehmes Mikroklima sorgen. 13 der neuen Bäume sind XXL-Platanen, die mit ihren Kronen ein Blätterdach über dem Platz aufspannen.

Mit dem sogenannten "Schwammstadt-Prinzip" wird unter befestigten Flächen ausreichend Wurzelraum zur Verfügung gestellt, indem die einzelnen Baumscheiben unterirdisch miteinander verbunden sind. Die Niederschläge sowie das Frischwasser des Wasserspiels werden in die Schwammstadt eingeleitet und tragen so zu einer besseren Wasserversorgung der Bäume bei. Das Glasvordach vor dem Bahnhofsgebäude wird für vertikale Begrünung genutzt.

Ein 500 Quadratmeter großes Wasserspiel soll an Hitzetagen für Abkühlung sorgen. Es ist sternförmig angelegt und erinnert damit an das ursprüngliche Aussehen des Pratersterns. Die Arme des Sterns zeigen in die Richtungen bedeutender Sehenswürdigkeiten und Orte, wie z.B. Stephansdom oder Kahlenberg. Das Wasserspiel ist barrierefrei angelegt und kann bei Bedarf auch ausgeschaltet werden.

Kritik an Sitzgelegenheiten

Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurden auch Unterführungen am Praterstern umgestaltet. So wird künftig die Beleuchtung der Unterführung im südlichen Teil, die bis Ende des Jahres installiert sein soll, mit der Beleuchtung des Wasserspiels verbunden sein. Die Anzahl der Fahrradabstellanlagen wurde um ein Drittel erhöht: Künftig gibt es am Praterstern 340 Fahrradabstellplätze.

Sitzgelegenheiten bieten die "Pratoide", die in ihrer elliptischen Form dem Praterstern nachempfunden sind. In der Nacht sind sie von unten mit Beleuchtung versehen, um das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Insgesamt wurden rund 190 neue Sitzmöglichkeiten geschaffen – vorab hagelte es dafür allerdings Kritik. Vor allem die "Sitz-Eier" sorgten für Schmunzler, wir berichteten. Die Gesamtkosten für den Umbau werden etwa 7,2 Millionen Euro beantragen.

Sima: "Haben aus Praterstern eine Aufenthaltsoase gemacht"

"Dieser Sommer hat uns einmal mehr vor Augen geführt wie wichtig der Kampf gegen städtische Hitzeinseln ist", so Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). "Wir haben aus dem Praterstern eine begrünte und gekühlte Aufenthaltsoase gemacht – mit doppelt so viel Grünflächen, doppelt so vielen Bäumen und dem größten Wasserspiel der Stadt!" Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) ergänzt: "Bis 2025 schaffen wir mehr also 400.000 Quadratmeter neue Grünflächen und pflanzen jährlich 4.500 neue Bäume. Damit verbessern wir nicht nur das Mikroklima in der Stadt, sondern errichten gleichzeitig neue kühlende Erholungsräume für alle Wiener."

"Kühle spendende Grünoasen sind unsere Antwort auf die, durch den Klimawandel bedingte, zunehmende Sommerhitze in der Stadt. Damit schaffen wir ein angenehmes Mikroklima zum Schutz der Bevölkerung vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Hitze", so auch Klima- und Gesundheitssprecher Stefan Gara (Neos).Für Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ)ist es ein "gemeinsames Ziel", den zentralen Verkehrsknoten des Bezirks "für tausende Menschen, die hier wohnen, umsteigen, oder den Prater besuchen, zu einem echten Wohlfühlort zu machen": "Das macht das Bahnhofsumfeld am Praterstern zu einer Visitenkarte für die lebenswerte Leopoldstadt der Zukunft."

Gänzlich anders sehen das Klimaaktivisten, die mit Transparenten und Parolen den Termin unterbrachen und die Umgestaltung lautstark kritisierten. "Greenwashing ist keine Klimapolitik", lautet das Motto – wir berichteten.

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