Wassertemperatur im Mittelmeer auf Rekord-Hoch

Ein Bad im Meer bei der beliebten Urlaubsinsel Mallorca verschaffte in diesen Tagen keine erfrischende Abkühlung. Die Meeresoberflächentemperatur stieg bei Dragonera im Südwesten auf unglaubliche 31,87 Grad Celsius. Diese vom Meteorologenverband AMETSE bestätigte Messung einer Boje sprengt den noch gar nicht so alten Rekord vom August 2022 um mehr als 0,5 Grad.

Es war kein Einzelfall in dieser schon Wochen andauernden maritimen Hitzewelle, denn auch im Hafen des französischen Gemeinde Villefranche-sur-Mer nahe Nizza wurde am Sonntag mit 29,4 Grad ein neuer Spitzenwert registriert. "Dies ist an diesem Standort beispiellos," wird der örtliche Ozeanforscher Jean-Pierre Gattuso durch "LeMonde" zitiert. Ähnlich hitzegeplagt war das Meer auch vor Porto-Vecchio auf Korsika. Am Samstag wurden dort 30,8 Grad aufgezeichnet.

Es betrifft das gesamte Mittelmeer. Am Sonntag, 11. August, kletterte laut dem in Barcelona ansässigen Institut für Meereswissenschaften (ICM) die durchschnittliche gemessene Temperatur auf 28,67 Grad Celsius. Damit kratzt der Sommer 2024 auch über alle Messstationen hinweg am bisherigen Allzeitrekord von 28, 71 Grad, aufgestellt am 24. Juli 2023.

Das Mittelmeer gilt als ein Hotspot der globalen Erwärmung, die der menschliche Treibhausgasausstoß immer weiter befeuert. Der Copernicus-Dienst der EU berichtet, dass die Meeresoberflächentemperaturen seit 15 aufeinanderfolgenden Monaten über dem langjährigen Klimamittel liegen.

"Bemerkenswert ist nicht so sehr das Erreichen eines Höchstwertes an einem bestimmten Tag, sondern die Beobachtung einer langen Periode hoher Temperaturen, auch ohne einen Rekord zu brechen“, sagt ICM-Forscher Justino Martinez: "Seit 2022 sind die Oberflächentemperaturen über lange Zeiträume hinweg ungewöhnlich hoch, selbst in einem Umfeld des Klimawandels".