Politik

Web, App, Video: Wie modern sind die Parteien?

Heute Redaktion
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Parteizeitungen sind out. Natürlich gibt es noch die eine oder andere, aber der Zahn der Zeit nagt an ihnen. Heutzutage ist man als politische Gruppierung im Internet vertreten, man hat eigene Websites, kommuniziert Inhalte via Facebook und/oder Twitter und nutzt die medialen Möglichkeiten mehr oder weniger stark.

 

Die SPÖ bietet dem Wähler auf ihrer Homepage so gut wie alles. Neues aus der Partei und aus dem politischen Alltag - inklusive Links zu den Landesparteien und Vorfeldorganisationen, Stellungnahmen ihrer Proponenten in Schrift, Ton und Video. Man kann den Sozialdemokraten auf Twitter folgen, oder auf ihrem Facebook-Account. Fotos findet man auf Flickr, Videos stellen sie auf YouTube. Interessierte können auch das Online-Magazin lesen, sich einen Newsletter schicken lassen oder den RSS-Feed abonnieren. Die Nationalratssitzungen werden mittels Livestream übertragen. Ein App mit den Partei-Infos für alle Smartphones haben aber nur die Salzburger Roten. 

 

Die ÖVP bietet im Großen und Ganzen den gleichen Umfang und die gleiche Qualität. Statt des Livestreams aus dem Parlament findet sich auf ihrer Internetseite das Parteiprogramm auch im Format "Leicht Lesen" für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Obendrein kann der Interessierte die Page zusätzlich auf Englisch und Französisch studieren. In Sachen App sind auch die Schwarzen zurückhaltend. Nur die ÖVP Neunkirchen und die Bezirkspartei Penzing verfügen über eine Android-Version.

 

Die FPÖ war schon in der Vergangenheit mit einigen Features vor der Konkurrenz dran (Stichwort: Cartoons vom HC-Man oder der Strache-Rap). Aktuell haben die Blauen außerdem eine App namens "FPÖ mobil", mit der man alle Partei-Infos aufs iPhone holen kann. Sie funktioniert aber nicht auf Android. Die Kärntner Freiheitlichen haben ebenfalls eine App für Apple. Außerdem spielen die Blauen "Redaktion": Auf ihrer Homepage finden sich nicht Videoclips wie bei den Mitstreitern, sondern Pseudonachrichten unter dem Namen "FPÖ-TV".

 

Die Grünen sind vor allem bei den kostspieligen Tools wie Videos erst später aufgesprungen. Mittlerweile ist das vorbei. Darüber hinaus haben sie jetzt ein sehr volksnahes Tool online: eine Fragebox: Mit einem Klick landen die Fragen von interessierten Bürgern in der Grünen Zentrale. Und nicht zu vergessen: Der Devotionalienshop mit dem „Grünzeux“. Ihre Apps liefern keine Partei-Infos. Es gibt eine Mitmach-App für alle Smartphones namens "Mein grüner Moment" und eine Spiel-App für iPhones mit dem "Part of the Game-Game".

 

Bei den NEOS lässt sich nichts entdecken, das nicht auch die Konkurrenz hätte. Überhaupt ist das Web-Angebot weniger umfangreich. Das ist aber kein Wunder. Schließlich ist die Partei noch sehr jung und schwimmt auch nicht im Geld. In den Netzwerken wie FB und Twitter sind die Pinkfarbenen aber genauso vertreten, wie die Kollegen der anderen Couleurs. Und eine App gibt's auch. Das Spiel "Beweg was" funktioniert aber nur auf iPhones.

 

Beim Team Stronach lässt sich das Geld dagegen von Weitem sehen, allein schon wegen der zahlreichen Videoclips, die in der Mediathek versteckt sind. Inhaltlich ist der Internetauftritt allerdings mager, das Parteiprogramm ist nach wie vor sehr dünn. Informationen sind knapp. Frank dominiert die Homepage, Klubchefin Kathrin Nachbaur ist auch noch vorhanden, aus mehr Leuten scheint die Partei nicht zu bestehen. Über eine App für Android kann man sich die Partei-Infos aufs Handy laden.

 



Partei
Web
Facebook
Twitter
Apps


SPÖ



keine App der Bundespartei


ÖVP



keine App der Bundespartei


FPÖ



Info-App für iPhone


Grüne



"Mein grüner Moment": mitmachen via Android, "Part of the Game-Game" für iPhone


Neos



"Beweg was" - Game für iPhone


Stronach



Info-App für Android

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