Genuss

Weber im Test: Grillen auf einer ganze neuen Ebene

Grillen kann mühsam sein, wenn die richtigen Utensilien fehlen und das Essen dadurch nicht schmeckt. "Heute" machte nun den Test mit einem Kugelgrill.

Rhea Schlager
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Der Master-Touch ist groß genug für Essen von bis zu sechs Personen.
Der Master-Touch ist groß genug für Essen von bis zu sechs Personen.
Weber-Stephen Österreich

Für die meisten gehört Grillen genauso zum Sommer, wie ein Sprung ins kühle Wasser. Hin und wieder überkommt einen aber auch an kälteren Tagen der Gusto nach Holz-Aromen im Steak oder in den Rippchen. Doch wer stellt sich da gern freiwillig in den Garten, während einem der eisige Wind um die Nase weht? Tja, mein Partner und ich sind diese Art von Menschen.

Master-Touch GBS Premium

Viele Jahre haben wir uns mit einem recht kleinen und billigen Standgriller zufrieden gegeben. Das Ergebnis war, dass der Griller nicht oft zum Einsatz kam, weil er unseren Ansprüchen nicht gerecht werden konnte und das Zubereiten so auch keinen Spaß machte. Auf der Suche nach einem Kugelgrill, sind wir dann auf den Master-Touch GBS Premium gestoßen.

Der Master-Touch verfügt über einen vergleichbar dicken Rost, wodurch die Temperatur gut gehalten wird. Das GBS-System, das aus einem herausnehmbaren Mittelteil besteht, ist uns dabei besonders aufgefallen: Einerseits können die Kohlenkörbe so herausgenommen oder später auch an den Seiten platziert werden. Andererseits ist es möglich, auch Aufsätze zu integrieren. Aber dazu später mehr.

Der Griller kann für unterschiedliche Speisen verwendet werden.
Der Griller kann für unterschiedliche Speisen verwendet werden.
Weber-Stephen Österreich

Die Holzkohlekörbe sind für den gehobenen Anspruch unverzichtbar: Man kann sie in der Mitte platzieren, sodass hier eine heiße Fläche entsteht, worauf ein Steak scharf angebrachten werden kann. Rundherum können so Gemüse oder andere Zutaten, die weniger Hitze benötigen, aufgelegt werden, sodass sie nicht verbrennen. Unser einziges Problem dabei war aber die Handhabung beim Verschieben der Körbe. Mit unserer Grillzange hatten wir nämlich keinen guten Griff.

Was allerdings auch viel zu selten gemacht wird, ist Räuchern. Diese Art der Zubereitung fiel uns mit dem Master-Touch und zwei Lachssteaks überraschend leicht. Der Unterschied zum Grillen ist, dass beim Räuchern eine niedrige Temperatur gewählt wird, das Grillgut dafür aber für längere Zeit auf dem Rost verweilen muss.

Wir hatten den Fisch etwas länger als eine Stunde bei mehr oder weniger konstanten 70 Grad auf dem Griller. Das Ergebnis war beeindruckend, denn der Lachs hatte eine schöne rosa-orange Farbe. Allerdings mussten wir hier die Haut abziehen, denn diese ist nach dem Räuchern eher ledrig als knusprig. Geschmacklich hat uns der Fisch auch überzeugt, denn er war weich und hatte ein gutes Holz-Aroma. Kalträuchern ist hier aber nicht möglich.

Sear Grate

Beim Sear Grate handelt es sich um einen dicken porzellanemaillierten Grillrost aus Gusseisen, der dank des GBS-Systems in den üblichen Rost des Master-Touch integriert werden kann. Während mein Partner seine Steaks gerne Medium Rare hat, bevorzuge ich ein Medium-Fleischstück. Beides bekommt man mit dem Sear Grate gut hin, denn durch den dicken Rost bleibt die Hitze gut gespeichert. Durch das scharfe Anbraten wird garantiert, dass der Fleischsaft im Steak bleibt, während außen ein schönes Grillmuster zum Vorschein kommt.

Mit dem Sear Grate lässt sich das Fleisch scharf anbraten, während der Saft drinnen bleibt.
Mit dem Sear Grate lässt sich das Fleisch scharf anbraten, während der Saft drinnen bleibt.
Weber-Stephen Österreich

Beim Anschneiden der Steaks konnte man dabei sogar zuschauen, wie der Saft aus dem Fleisch floss. Dadurch war es innen immer noch unglaublich zart und geschmackvoll, während wir außen den typische Grillgeschmack hatten.

Aber auch hier hatten wir das Problem den Rost herauszubekommen, um an die Kohlekörbe heranzukommen. Jedenfalls waren weder die Grillzange, noch die feuerfesten Grillhandschuhe dafür geeignet, in die nach einer kurzen Berührung fast ein Loch hineingebrannt wurde.

iGrill

Um Fleisch auf den Punkt zu garen, damit dieses nicht roh oder trocken wird, ist ein Thermometer beinahe unverzichtbar. Der iGrill ist speziell zum Grillen gemacht, da dieser auch bei hohen Temperaturen und unterschiedlichen Fleischstücken eingesetzt werden kann.

Grob gesagt macht der Fleischtemperaturfühler genau das, was er soll: Er misst die Garstufen des Grillguts und erinnert mittels Piepsen am Gerät selbst oder auch am Smartphone, dass das Fleisch die richtige Temperatur erreicht hat. In der Sonne war die Anzeige allerdings recht schwer abzulesen, deshalb waren wir doch froh, dass wir auch auf der App nachsehen konnten.

Mit dem iGrill kann die Temperatur überwacht werden.
Mit dem iGrill kann die Temperatur überwacht werden.
Weber-Stephen Österreich

Die App selbst scheint auf den ersten Blick eigentlich recht simpel zu sein, allerdings hatten wir hin und wieder dann doch auch unsere Probleme damit: Teilweise haben wir nicht gleich auf Anhieb die richtige Einstellung gefunden, die wir gesucht haben. Oder uns war unklar, welchen Fühler man nun in welches Fleisch stecken musste.

Positiv aufgefallen ist uns aber der individuell einstellbare Garpunkt. So ist man nämlich nicht auf die vorgegebenen Einstellungen angewiesen, sondern kann sich selbst aussuchen, wie durch man sein Steak, das Hühnchen oder den Fisch haben möchte. Auf diese Weise konnten wir bisher jedes Mal erreichen, dass unser Fleisch die perfekte Temperatur hatte.

Gefehlt hat uns hier aber die Möglichkeit, mit einem Fühler mehrere Temperaturen anzugeben. Bei den Rippchen, die ja noch kurz vor dem Essen mit BBQ-Sauce eingeschmiert werden sollen, wäre es toll gewesen, wenn der iGrill uns einige Minuten, bevor das Fleisch durch war, daran erinnert hätte. Danach wäre eine weitere Erinnerung, dass die Rippchen fertig sind, ideal gewesen.

Fazit

Der Master-Touch und das Zubehör wie das Sear Grate und der iGrill halten auf jeden Fall das, was sie versprechen: Es ist ein leichtes, die Fleisch- und Gemüsestücke zu grillen und der Geschmack ist ein Hochgenuss.

Während der Master-Touch in der Handhabung, mit dem Deckelaufsatz und dem außen angebrachten Thermometer, professionell wirken, haben wir einige Probleme mit dem Sear Grate und dem iGrill gehabt: Hier stellt sich uns nämlich immer noch die Frage, wie man den heißen Grillrost aus Gusseisen am besten entfernen kann. Außerdem wäre die App des iGrills noch ein wenig verbesserungswürdig, was die Übersicht und die Struktur angeht.

Alles in allem waren wir aber mehr als zufrieden mit den drei Produkten und das Grillen macht uns auch wieder Spaß. Vor allem freuen wir uns darauf, den Griller auch bei kälteren Temperaturen anheizen zu können.

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