Wechsel in Chefredaktion – Kurier baut Personal ab

Wie der "Kurier" am Mittwoch in einer Aussendung bekannt gab, wird Martina Salomon ab 1. März als Chefredakteurin der Tageszeitung abgelöst. Der bisherige Leiter der Innenpolitik, Martin Gebhart, übernimmt die Chefredaktion und wird in den kommenden Wochen ein neues Führungsteam formen. "Ich kenne Martin Gebhart als Chefredakteur der NÖN und in seinen Funktionen als Leiter des Chronik- und Innenpolitik-Ressorts. Er hat diese Aufgaben in eindrucksvoller Manier gemeistert und ist in der Phase der Umstrukturierung eine perfekte Besetzung. Gebhart steht für Qualität, Unabhängigkeit und einen fast grenzenlosen Einsatz für die Produkte, die er leitet“, wird Geschäftsführer Richard Grasl in der Aussendung zitiert.

Salomon, die seit 2018 Chefredakteurin war, wird dem Medienhaus in einer neuen Rolle erhalten bleiben. Die 64-Jährige wird künftig als Herausgeberin der Tageszeitung fungieren. "Ich freue mich sehr auf meine aktive Rolle als Herausgeberin, in der ich das KURIER-Medienhaus in einer neuen Phase unterstützen kann", so Salomon. 

40 Mitarbeiter beim AMS angemeldet

Die fortschreitende Digitalisierung und sinkende Verkaufserlöse bei den Printausgaben beziehungsweise rückläufige Abonnements stellen das Medienhaus laut eigenen Angaben vor ein großes Problem. Deshalb richtet der "Kurier" neben dem Wechsel in der Chefredaktion auch viele weitere Abteilungen des Hauses auf die neuen Herausforderungen aus.

Der mehrstufige Umstrukturierungsprozess im Jahr 2024 wird alle Abteilungen des Medienhauses betreffen, auch die "Kurier"-Redaktion. Neben einer inhaltlichen Fokussierung auf das Kerngeschäft wird es auch zu Einschnitten im Personalbereich kommen. Daher wurden am Dienstag bis zu 40 Mitarbeiter:innen des Medienhauses im Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet. "Dieser Schritt ist sehr bedauerlich, jedoch notwendig, um für den KURIER eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft abzusichern", so Geschäftsführer Richard Grasl. In den kommenden Tagen werden Gespräche mit den betroffenen Personen geführt. Mit dem Betriebsrat wurde bereits ein umfassender Sozialplan erarbeitet, der bis zum Ende des Jahres 2024 gilt.