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Weckerläuten tyrannisiert Schweizer Ortschaft

Ein Wecker zerstört derzeit die Morgenruhe mehrerer Burgdorfer (Schweiz). Dort lässt jemand den Alarm rund eine Stunde lang klingeln.

Heute Redaktion
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In einem Facebook-Beitrag bittet eine geplagte Nachbarin den Morgenmuffel um Ruhe.
In einem Facebook-Beitrag bittet eine geplagte Nachbarin den Morgenmuffel um Ruhe.
Bild: Screenshot Facebook

Kurz vor sieben Uhr geht's los. Ein schriller Weckton beginnt in der Burgdorfer Schmiedengasse (Kanton Bern) zu läuten. Nachbarn wissen nun: Bis um acht Uhr herrscht im Gässchen der Oberstadt jetzt der allmorgendliche Wecker-Terror.

"Rund eine Stunde dröhnt dann der laute Alarm durch die Gasse", sagt eine Anwohnerin, die dort mit ihrer Familie wohnt. Das endlose Piepen Morgen für Morgen sei zwar eigentliche eine Bagatelle, nerve aber unglaublich. Eine andere Anwohnerin pflichtet ihr bei: "Es ist wirklich nervig, eine Stunde von einem fremden Wecker beschallt zu werden."

Die Suche nach dem Besitzer

Aus welchem Schlafzimmer der Schmiedengasse der Lärm kommt, weiß die Mutter der Familie nicht: "Es ist schwierig zu eruieren, wo der Wecker läutet." Die Steinwände und das Echo der Gasse würden eine Suche erschweren.

Sie hofft nun, den morgendlichen Störefried auf einem anderen Weg zu finden: durch die Facebook-Gruppe "Du bisch vo Burgdorf wenn...". Doch der Gesuchte meldete sich bislang nicht, dafür eine weitere Frau, die ebenfalls vom Wecker-Lärm in der Schmiedengasse betroffen ist: "Auch bei uns im Geschäft hört man den Wecker klingeln."

Ausschlafen nur sonntags

Gleichzeitig machen sich Dritte Sorgen: "Ich persönlich würde nachschauen gehen, ob bei dieser Person alles in Ordnung ist", meint so eine Frau. Vielleicht würde die Person ja schon seit Wochen am Boden liegen und deshalb den Wecker vor sich hin klingeln lassen.

Der Nachbarin ist dieser Gedanke während des endlosen Geläuts selber schon gekommen: "Doch dies kann ich glücklicherweise ausschließen: Am letzten Sonntag zum Beispiel, als der Wecker-Besitzer wohl ausschlafen wollte, wurden wir vom morgendlichen Klingeln nämlich für einmal verschont." Sie vermutet, jemand vergesse schlicht, seinen Wecker abzuschalten, bevor er kurz nach sieben Uhr das Haus verlässt.

"Die kommen nicht aus den Federn"

Doch eine andere Nachbarsfamilie weiß: "Hier hat niemand ernsthafte Probleme. Unsere Nachbarn haben schlicht Mühe, aus den Federn zu kommen." Und jetzt, den Sommer über, wenn die Fenster offen stehen, bekämen die Nachbarn diese Morgenmuffeligkeit halt doppelt mit. (jd/20 Minuten)