Messerstich auf Donauinsel

Wegen 150 € – Mann (22) wollte sein Opfer ausweiden

Ein arbeitsloser Syrer wurde wegen versuchten Mordes angeklagt. Weil sein Cousin zu wenig Miete zahlte, soll er auf der Donauinsel zugestochen haben.

Christian Tomsits
Wegen 150 € – Mann (22) wollte sein Opfer ausweiden
Der angeklagte Syrer (22) wurde am Donnerstag im großen Schwurgerichtssaal vorgeführt. Dann leugnete er alles.
Heute

Vor etwas mehr als einem Jahr kam Siraj A. (22) als Asylwerber nach Österreich. Seither finanzierte der Staat dem Syrer seinen Unterhalt (980 Euro Sozialgeld und 50 Euro AMS-Geld pro Monat). Das dürfte sich in den nächsten Jahre auch nicht ändern –  der 22-Jährige bekam nun einen Gefängnisaufenthalt spendiert.

Streit um 150 Euro Mietschulden

Nur 11 Monate nach seiner Ankunft soll der 22-Jährige auf der Wiener Donauinsel mit einem Klappmesser auf seinen Cousin eingestochen haben – wegen 150 Euro. Weil ihm seine Verwandten statt 300 Euro Untermiete nur 150 Euro gezahlt hatten, forderte der Syrer am 15. Juni 2023 "eine Aussprache" mit seinen zwei Ex-Mitbewohnern. 

Ich werde deine Innereien rausholen und den Hunden zuwerfen
Siraj A. (22)
Wilde Drohung via WhatsApp

Am Tag davor hatte der Angeklagte ihnen auf WhatsApp gedroht: "Seid ihr echte Männer, dann treffen wir uns an einem Platz, wo keine Kameras sind" und "Ich werde dich nicht ins Spital schicken, sondern nur deine Innereien rausholen und den Hunden zuwerfen." Im schützenden Dunkel der Donauinsel standen sich trotzdem um Mitternacht auf beiden Seiten mehrere Männer gegenüber.

Messer in Brustkorb gerammt

"Ich bin nicht hier, um dir Watschen zu geben, sondern will dir einen Todesschlag zufügen", rief der junge Syrer laut Staatsanwaltschaft. Dann soll er mit einer 6 Zentimeter langen Klinge zugestochen haben. Das nur mit einem Ast bewaffnete Opfer erlitt einen Einstich in den Brustkorb, der sich mit Blut und Luft füllte. Der Schwerverletzte hätte sterben können, führte der Sachverständige aus.

Top-Anwalt Andreas Reichenbach erreichte ein mildes Urteil am Wiener Landesgericht.
Top-Anwalt Andreas Reichenbach erreichte ein mildes Urteil am Wiener Landesgericht.
Sabine Hertel

"Es war alles anders. Ich wurde angegriffen", behauptete der von Anwalt Andreas Reichenbach verteidigte Angeklagte und bekannte sich nicht schuldig. "Das Messer habe seinem Kontrahenten gehört. Er hatte zwar auch eines dabei, "aber das warf ich ins Wasser", sorgte der Syrer im großen Schwurgerichtssaal für Verwirrung.

Mildes Urteil der Geschworenen

"Der eine sagt so, der andere so. Es ist eine Pattstellung", meinte der Verteidiger. Die Geschworenen müssten entscheiden. Und das taten sie: Freispruch vom Mordversuch, 3 Jahre Haft wegen schwerer Körperverletzung (nicht rechtskräftig).

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