Österreich

Wegen 20 Euro: Flüchtling stach in Wien zu

Ein Streit unter jungen Flüchtlingen eskalierte: Abed H. und Hazrat A. standen wegen Mordversuchs vor Gericht.

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Sie wollten feiern, um ihren tristen Alltag für ein paar Stunden zu vergessen. Doch die Nacht vom 21. September 2017 endete für vier junge Afghanen blutig statt berauscht. Der einzige Unbescholtene unter ihnen, Abed H. (19), war Hauptverdächtiger einer Messerstecherei in seiner Wohnung in Rudolfsheim-Fünfhaus. Er wurde am Dienstag freigesprochen.

Der KFZ-Lehrling wurde beschuldigt, Landsmann Imran H. nach einem Streit um 20 Euro mit einem Küchenmesser in die Lunge gestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Das Opfer überlebte. Ein weiterer Freund, Rahmet M., wurde mit einem anderen Messer am Oberarm verletzt.

Freispruch und 15 Monate Monate unbedingt

"Es gab keine ausreichenden Beweise gegen meinen Mandanten", sagte Top-Anwältin Christine Lanschützer zu "Heute". "Abed ist nicht vorbestraft, er spricht gut Deutsch, hat eine Ausbildung begonnen und ist gut integriert". Er wurde freigesprochen.

Weniger vorteilhaft präsentierte sich der ebenfalls Angeklagte Hazrat A. Der mehrfach vorbestrafte Drogenabhängige, der noch nie eine Schule besucht hat, gestand die Tat erst, um sie anschließend vor Gericht zu widerrufen. Abed habe ihn über ein Fenster im Gefängnis dazu überredet, die Tat auf sich zu nehmen. Er solle behaupten, er habe ihn Notwehr gehandelt. Er wurde wegen versuchter schwerer Körperverletzung zu 15 Monaten unbedingt verurteilt. Die Urteile sind rechtskräftig.

(sk)