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"Wegen 2G muss ich mein Lokal zusperren"

Eine Club-Betreiberin weist Gäste ohne Impfnachweis oder negativen PCR-Test ab – sie landen in Discos, die es mit 2G nicht so genau nehmen.

Clemens Pilz
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2G-Kontrollen sorgen in der Nachtgastronomie für Unmut.
2G-Kontrollen sorgen in der Nachtgastronomie für Unmut.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Seit letzter Woche brauchen Gäste in Wiener Discos einen Impfnachweis oder negativen PCR-Test (2G-Nachweis). Kontrolliert wird aber nicht an jeder Tür, sehr zum Frust jener Gastronomen, die sich an die Vorschriften halten. Einer Besitzerin eines Nachtlokals in Wien-Josefstadt geht jetzt das Geimpfte auf – sie legt ihren Betrieb für mehrere Wochen still.

Ihr Lokal sei unter den aktuellen Bedingungen nämlich einfach nicht rentabel. "Ich muss fast alle Gäste wieder wegschicken, weil sie keinen 2G-Nachweis haben. Später sehe ich dann auf Facebook, wie genau diese Leute in anderen Locations Party machen", so die 44-Jährige. Ihre Schlussfolgerung: "Offensichtlich halten sich viele Lokale nicht an die Kontrollen." 

"Leute sagen mir, ich bin blöd"

Für lasche Kontrollen bringt die Gastronomin kein Verständnis auf. "Viele Discos verlangen gar keinen Nachweis, da ist ja klar, dass das Virus weiter verbreitet wird. Und ich drohe, meine Existenz zu verlieren, weil ich es richtig machen will." Vorerst hat die Lokalbetreiberin für mehrere Wochen Betriebsurlaub ausgerufen. Sie will die Lage beobachten und dann entscheiden, ob sich eine Wiedereröffnung lohnt. "Derzeit sieht es aber nicht gut aus. Die Leute sagen mir, ich bin blöd, einen 2G-Nachweis zu verlangen."

Sich nicht an die Vorgaben der Regierung zu halten kommt für die gesetzestreue Wienerin trotzdem nicht in Frage. Werden in einem Lokal Gäste ohne 2G-Nachweis angetroffen, droht dem Betreiber übrigens eine Verwaltungsstrafe von bis zu 3.600 Euro.

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