Klimaschutz

Wegen Klimawandel: Turbulenzen im Flugverkehr nehmen zu

Eine britische Studie hat herausgefunden, dass Flugturbulenzen in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen haben. Schuld daran ist der Klimawandel.

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Wie eine Studie herausgefunden hat, führt der Klimawandel zu mehr Turbulenzen und Problemen im Flugverkehr.
Wie eine Studie herausgefunden hat, führt der Klimawandel zu mehr Turbulenzen und Problemen im Flugverkehr.
Getty Images/iStockphoto

Wenn im Flugzeug plötzlich das Wasser aus dem Trinkbecher überschwappt, die Flight Attendants zu ihren Sitzen eilen und das Anschnallzeichen aufleuchtet, ist klar: Turbulenzen stehen an. Und diese scheinen künftig nicht weniger zu werden – im Gegenteil. Denn wie eine Studie der britischen University of Reading herausgefunden hat, nehmen Turbulenzen mit dem Klimawandel zu.

Turbulenzen von 1979 bis 2020 untersucht

Die in der Fachzeitschrift "Geophysical Reserch Letters" veröffentlichte Studie hat Daten zu den sogenannten Clear-Air-Turbulenzen (CAT), also unsichtbare Turbulenzen, analysiert, welche im Zeitraum von 1979 bis 2020 aufgetreten sind. Zu diesem Zweck griff das Forschungsteam auf 21 verschiedene Turbulenzberechnungen und Satellitenauswertungen zurück.

Dabei sind die Forschenden zum Schluss gekommen, dass Turbulenzen in den vergangenen vier Jahrzehnten an gewissen Orten der Welt bereits stark gestiegen sind. So beispielsweise über dem Nordatlantik sowie den USA – beides Regionen mit den verkehrsreichsten Flugrouten der Welt.

Besonders ausgeprägt sind bestimmte Punkte über dem Nordatlantik, wo die Turbulenzen im Jahr 2020 um 55 Prozent stärker waren als noch im Jahr 1979. Das entspricht einer jährlichen Erhöhung der Gesamtdauer von 17,7 auf 27,4 Stunden. Aber auch auf anderen stark frequentierten Flugrouten über Europa, dem Nahen Osten und dem Südatlantik ist eine erhebliche Zunahme der Turbulenzen zu verzeichnen.

Durch CO2-Emissionen erwärmte Luft verstärkt Scherwinde

Doch woher kommt diese Zunahme? Das Forscherteam sieht den Klimawandel als Auslöser für die Veränderung. Denn die durch CO2-Emissionen erwärmte Luft verstärkt die sogenannten Scherwinde. Dabei handelt es sich um rasch wechselnde Windströmungen, welche zu heftigeren Turbulenzen in der freien Luft im Nordatlantik und weltweit führen.

Wie der PhD-Forscher und einer der Verfasser der Studie, Mark Prosser, gegenüber der University of Reading sagt, müssen sich die Fluggesellschaften Gedanken darüber machen, wie sie das Problem in den Griff bekommen wollen. "Die zunehmenden Turbulenzen kosten die Branche allein in den USA jährlich 150 bis 500 Millionen Dollar. Jede zusätzliche Minute, in der man mit Turbulenzen konfrontiert ist, erhöht die Abnutzung des Flugzeugs und das Risiko von Verletzungen bei Passagieren und Besatzung."

Und sein Kollege Professor Paul Williams, Atmosphärenforscher und Mitverfasser der Studie, ergänzt: "Nach einem Jahrzehnt der Forschung, die gezeigt hat, dass der Klimawandel die Turbulenzen in Zukunft verstärken wird, haben wir nun Beweise dafür, dass die Zunahme bereits begonnen hat." Es sei umso wichtiger, in verbesserte Systeme zur Vorhersage und Erkennung von Turbulenzen investieren, um zu verhindern, dass sich die rauere Luft in den kommenden Jahrzehnten in unruhigeren Flügen niederschlage.

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