Gesundheit

Wegen Rassismus – "Marihuana" aus Gesetzbuch gestrichen

Im US-Bundesstaat Washington wird die Verwendung des Begriffs "Marihuana" aus den Gesetzbüchern verbannt. Grund: die rassistische Geschichte dahinter. 

Sabine Primes
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Ab Juni wird das Wort "Marihuana" im gesamten Revised Code of Washington gestrichen und durch "Cannabis" ersetzt.
Ab Juni wird das Wort "Marihuana" im gesamten Revised Code of Washington gestrichen und durch "Cannabis" ersetzt.
Getty Images/iStockphoto

Aus Gründen politischer Korrektheit wurden einige Wörter bereits aus dem Sprachgebrauch gestrichen, Produkte umbenannt oder Firmenlogos verändert (Julius Meinl, Uncle Ben's). Nun wird noch ein Wort auf den Sprachfriedhof verbannt: Marihuana.

Im sogenannten Revised Code des US-Bundesstaats Washington wird die Droge schon bald nicht mehr als "Marihuana" bezeichnet, sondern als "Cannabis". Die Änderungen treten im Juni in Kraft. Hintergrund sei ein rassistischer und abwertender Zusammenhang mit dem Begriff.

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    Mexikanischer Bürgerkrieg 

    Obwohl die beiden Wörter heutzutage mehr oder weniger synonym verwendet werden, gab es in Amerika eine Zeit, in der das exotischer klingende spanische Wort "Marihuana" verwendet wurde, um weißen Amerikanern in einer Zeit zunehmender Fremdenfeindlichkeit die fremde Herkunft der Droge zu verdeutlichen. Das Wort stammt aus dem Spanischen, denn im frühen 20. Jahrhundert erlebten die USA im Zuge des mexikanischen Bürgerkriegs einen Zustrom von Zehntausenden mexikanischer Einwanderer in die südwestliche Region des Landes. Dies führte zu einer Zunahme der anti-mexikanischen Einwandererstimmung.