Österreich

Wegen Schulden: Raubüberfälle in Ö. & D.

Heute Redaktion
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Ein Pärchen hat vor Gericht Raubüberfälle auf drei Autofahrerinnen in München, Frankfurt und Wien gestanden. Ihr Motiv seien Schulden bei zwei "Gangstern" gewesen. Der 37 Jahre alte Mann und seine zehn Jahre jüngere Lebensgefährtin müssen sich unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs vor dem Münchner Landgericht verantworten.

Ein Pärchen hat vor Gericht Raubüberfälle auf drei Autofahrerinnen in München, Frankfurt und Wien gestanden. Ihr Motiv seien Schulden bei zwei "Gangstern" gewesen. Der 37 Jahre alte Mann und seine zehn Jahre jüngere Lebensgefährtin müssen sich unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs vor dem Münchner Landgericht verantworten.

Das Paar ist laut Anklage für einen Überfall auf eine Taxilenkerin in Wien am 17. März 2012 verantwortlich. Die Räuber stiegen damals in der Innenstadt in das Auto der 49-Jährigen, ließen sich zunächst zu einem Einkaufszentrum bringen und lotsten die Frau in ein Parkhaus.

Dort hielt der Mann der 49-Jährigen eine Softair-Pistole in den Nacken und forderte sie auf, auf den Beifahrersitz zu rücken. Seine Freundin fesselte das Opfer und zog der Frau Ringe von den Fingern. Weil das nicht gleich funktionierte, drohte der männliche Komplize, ihr die Finger abzuschneiden.

Dann musste die Taxlerin unter Todesdrohungen ihre Bankomatkarte hergeben. Dann nahmen die Täter noch Handtasche und Jacke der Frau mit.

Die Überfälle gingen auf die Initiative des Mannes zurück, wie die Angeklagten übereinstimmend aussagten. Inzwischen empfinde sie "sehr viel Wut, dass man so was machen kann", sagte die Frau. Das Paar war am 29. März 2012 - eine Woche nach dem Überfall in München - festgenommen worden. Ihr Opfer in München sollen die Angeklagten auch entführt haben - die 51-Jährige leidet bis heute unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Der 37-jährige Angeklagte sagte, zwei Männer hätten im Jahr 2002 in ein von ihm initiiertes Holzgeschäft in Uganda investiert. Zehn Jahre später seien sie bei ihm aufgekreuzt und hätten 5.000 Euro zurückverlangt. "Sie traten sehr brutal auf und drohten, unsere Tochter zu töten", sagte der Angeklagte. Daher seien er und seine Lebensgefährtin nach Deutschland und Österreich gefahren, zum schnell Geld zu beschaffen.

Bis 23. Jänner sind sechs Verhandlungstage geplant.