"Hörer irritiert" – DIESER Schlager hat Radio-Verbot

Als Julian David zu Beginn des vorigen Monats seine neue Single veröffentlichte, wollte er eigentlich nur das tun, was er am besten kann: gute Laune verbreiten. Das schien auch wunderbar zu funktionieren, "Feuerfunkenregen" kletterte sofort bis an die Spitze der "Deutschen Schlagerparade". Doch inzwischen haben viele Radiostationen den Song wieder aus dem Programm genommen – Schuld daran ist der Krieg in der Ukraine.

Das Lied enthält neben der Refrainzeile "Wir steh'n im Feuerfunkenregen" auch Textpassagen wie "Wir sind Leuchtraketen in der Nacht / Alle schlafen schon, doch wir sind wach" – vor dem Hintergrund der Geschehnisse in der Ukraine unpassend, finden viele Radiohörer.

Toller Ohrwurm, schlechtes Timing

"Wäre die aktuelle Weltlage nicht so fürchterlich, würde der Song sicherlich auf den vorderen Plätzen der Deutschen Airplaycharts stehen. Viele unserer Hörer äußerten sich allerdings irritiert, dass ‘Feuerfunkenregen’ mehrmals täglich läuft, gerade jetzt! Deshalb haben wir uns entschieden die Einsätze ‘herunterzuschrauben’ und vor den jeweiligen Plays eine entsprechende Anmoderation zu machen, um gewisse Irritationen und negative Empfindungen der Hörer zu verhindern", erklärt Harry Blaha vom Bayrischen Rundfunk im "Smago"-Interview die verzwickte Situation. Heißt soviel wie: Toller Ohrwurm, ganz schlechtes Timing.

Auch in Österreich haben die ORF-Sender, sowie private Radiostationen wie "Radio Grün-Weiß" reagiert und das Lied vorerst aus der Rotation verbannt.

"Es geht um mehr. So viel mehr"

Zweieinhalb Jahre nach seinem bislang letzten Studioalbum "Ohne Limit" sollte "Feuerfunkenregen" eigentlich einen Neustart für den ehemaligen Voxxclub-Sänger bedeuten. Gerade vor dem Hintergrund der Pandemie sollte das Lied Optimismus und Zuversicht versprühen. So heißt es im Text ja auch: "Wird der Himmel hin und wieder auch mal dunkel / Strahlt die Welt und es wird hell, wenn du mich küsst". Nun das brutale Aus.

"Heute schlagen zwei Herzen in meiner Brust", schreibt Julian auf Facebook. "Ich kann Hörer:innen verstehen, die den Titel, aufgrund der aktuellen Lage, als nicht passend empfinden. Als Künstler macht es mich persönlich traurig, da in ‘Feuerfunkenregen’ viel Liebe und Hoffnung steckt. ABER es gibt Entwicklungen auf dieser Welt, die über allem stehen: Menschen, die alles verlieren, die ihr Schicksal nicht selbst bestimmen können. Furchtbares Leid. Ich spüre selbst, wie mich das mitnimmt und umso mehr akzeptiere ich die jeweilige Entscheidung der Medienverantwortlichen. Denn es geht um mehr. So viel mehr".

Die "Perfekte Welle" wurde auch gestoppt

Dass gute Songs jedoch auch solche Rückschläge überstehen können, beweist z.B. der Song "Perfekte Welle" der deutschen Popgruppe Juli aus dem Jahr 2004. Angesichts der Flutkatastrophe in Asien mit zigtausend Toten haben viele Radiosender das Lied aus dem Programm genommen. Ein Hit wurde es trotzdem.