Österreich

So verdoppeln die Festtage Deinen Energiebedarf

Heute Redaktion
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Es klingt paradox: Zu Weihnachten sinkt der Energieverbrauch um 20%, in den privaten Haushalten verdoppelt er sich jedoch. Grund dafür ist die geänderte Nutzung zu den Festtagen.

An den Weihnachtsfeiertagen wird im Haushalt deutlich mehr Strom verbraucht: Der durchschnittliche Mehrverbrauch für einen Wiener Haushalt beträgt rund zehn Kilowattstunden pro Tag. Das ist eine Verdoppelung des Strombedarfs im Vergleich zu normalen Wintertagen.

Gründe für die Steigerung des Energiebedarfs sind vor allem Kochen, Braten, Backen und die vielen Festtagsbeleuchtungen für Baum, Fenster und Co. Weil zu Weihnachten auch öfter und länger als an anderen Tagen der Fernseher läuft und die, vom Christkind gebrachten, neuesten Computerspiele und andere Unterhaltungselektronik getestet werden, steigen die Kilowattstunden rund um Weihnachten in die Höhe.

Hochgerechnet bedeutet das für die rund drei Millionen Haushalte in Österreich ein Plus von mehr als 90 Millionen Kilowattstunden – nur für den Heiligen Abend und die beiden Weihnachtsfeiertage. Geld- und Energiesparen kannst Du beispielsweise auf den Umstieg von alten Lichterketten auf energiesparende LED-Lichter oder mit der Verwendung von Zeitschaltuhren.

Wiener Energieverbrauch geht insgesamt aber deutlich zurück

Betrachtet man den Gesamt-Energiebedarf Wiens zu den Feiertagen, zeichnet sich ein gegensätzliches Bild zum Haushaltsverbrauch. Im Vergleich zu einem normalen Werktag im Dezember sinkt der Stromverbrauch für den Großraum Wien zu den Feiertagen insgesamt um etwa 20 Prozent.

Zurückzuführen ist der verminderte Gesamt-Stromverbrauch auf mehrere Faktoren. Ganz Wien – und die Wienerinnen und Wiener – legen eine Pause ein. Die Büros und Ämter sind geschlossen, Industrie und Geschäfte ebenso. Und schließlich sind viele Menschen, die in Wien leben, hier arbeiten oder studieren zu den Feiertagen verreist und auf Besuch bei ihren Familien.

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(Grafik: Wien Energie)

Festtagsbraten führte in den 1960ern zur "Ganslspitze"

Noch deutlicher zeigte sich der steigende Energiebedarf zu den Feiertagen in den 50er und 60er Jahren. Damals verzeichneten die Wiener Gaswerke am Stefanitag (26. Dezember) zwischen 11 und 12 Uhr die höchste stündliche Abgabe des gesamten Jahres. Denn zu dieser Stunde wurde in den Haushalten der Festtagsbraten ins Rohr geschoben, passend dazu nannte man die Verbrauchsspitze "Ganslspitze". Mit der steigenden Popularität von elektrischen Herden verschwand dieser Effekt aber nach und nach.