Österreich

Weihnachtspredigt gegen "Ehe für alle"

Gleich mehrere Bischöfe sprachen sich bei ihrer Predigt gegen die Öffnung der Ehe aus. Auch Entscheidungen aus Deutschland wurden kritisiert.

Heute Redaktion
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Kardinal Christoph Schönborn machte seinem Ärger wohl als erster Geistlicher Luft. Als der VfGH-Beschluss zur Ehe-Öffnung publik wurde, meinte Schönborn im "Standard", dass man der Gesellschaft damit "nichts Gutes" tue.

Nun zogen weitere Bischöfe nach. Für ihre Kritik nutzten sie gleich die Weihnachtspredigt. St. Pöltens Bischof Klaus Küng meinte beispielsweise, dass bei dieser Entscheidung der Glaube an Gott "einfach beiseite geschoben" wurde.

Auch die Schöpfungsordnung würde man offenbar nicht wahrnehmen wollen. Küng sah außerdem zu unseren Nachbarn und kritisierte deren Einführung eines dritten Geschlechts.

Bischof versteht Gleichschaltung nicht

Diözesanbischof Hermann Glettler aus Innsbruck, der eigentlich als liberal gilt, stärkte Kardinal Schönborn ebenfalls den Rücken. So meinte er: "Die Ehe als Lebensgemeinschaft von Mann und Frau ist etwas anderes als eine Partnerschaft von Personen gleichen Geschlechts. Kindern das Leben zu schenken ist der unersetzbare Beitrag für die Zukunft unseres Landes. Es geht für unser Zusammenleben etwas verloren, wenn man krampfhaft gleichschaltet, was eigentlich nicht gleich ist"

Glettler verstehe außerdem das Verlangen dieser Gleichschaltung nicht. Laut dem Bischof hätte die Szene jahrzehntelang für das Anderssein gekämpft.

Bundesregierung muss handeln



Der Verfassungsgerichtshof beschloss Anfang Dezember, dass die Bundesregierung die rechtliche Unterscheidung zwischen gleichgeschlechtlichen und verschiedengeschlechtlichen Paaren bis spätestens 2019 aufheben muss.

Damit steht nicht nur homosexuellen Paaren die Ehe offen, gleichzeitig können dadurch heterosexuelle Paare nun auch eine eingetragene Partnerschaft eingehen.

Vor Österreich haben in diesem Jahr zuletzt Deutschland und Australien die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt. (slo)