Österreich

Weil er Diabetes hat: Bub (4) flog aus Kindergarten

Nach dem Schulrauswurf von Transgender-Mädchen Hannah (10) jetzt der nächste Aufreger: Montessori-Kindergarten warf Niko (4) raus.

Heute Redaktion
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Nico mit seiner Mutter Anja
Nico mit seiner Mutter Anja
Bild: zVg

Mit nur vier Jahren änderte sich das Leben des kleinen Niko drastisch: Er erkrankte an Diabetes. Eine Woche nach der Diagnose kam der nächste Schlag – Niko wurde aus seinem Kindergarten Motessori Mokiwe in Brunn (NÖ) geworfen. Die gleiche Einrichtung, die erst vor Kurzem mit dem Schulverbot für Transgender-Mädchen Hannah (10) für Aufregung gesorgt hat.

"Keine Zeit, um auf krankes Kind aufzupassen"



Aus diesem Anlass äußert sich jetzt Nikos Mutter in "Heute" erstmals zum Rauswurf ihres Sohnes: „Niko ging zwei Jahre lang in den Kindergarten. Im August 2014 bekam er die Diagnose. Eine Woche später hatten wir bereits die Kündigung in der Post." Die Kindergarten-Leiterin erklärte der fassungslosen Mutter damals, dass man nicht genug Personal habe, um auf ein krankes Kind aufzupassen.

Das Angebot der Eltern, eine ausgebildete Schwester in den Kindergarten zu schicken und dort die Pädagogen im Umgang mit Diabetes auszubilden wurde abgelehnt. Niko durfte sein letztes Kindergartenjahr in der Mokiwe nicht antreten. Innerhalb eines Monats musste für den Buben ein neuer Kindergartenplatz gefunden werden.

„Dabei war damals Nikos größte Sorge, dass er wegen seiner Erkrankung zum Außenseiter wird", erzählt die Mama.

Mokiwe ließ diese Angst Realität werden. Doch nicht nur Niko und Hannah wurden ausgeschlossen: 18 Kinder sollen dieses Jahr bereits die Montessori-Kinder-Werkstätte in Brunn verlassen haben.

Weil Hannah Bub war: Schulrauswurf



Im Herbst sollte Hannah (10) die Privatschule Montessori Mokiwe in Brunn (NÖ) besuchen. Doch weil sie als Bub auf die Welt gekommen ist, wurde ihr der Unterricht verweigert. Laut der Direktorin hatten die Eltern Hannahs „Besonderheit" der Schule verschwiegen. Geheimgehalten wurde die Transgender-Identität der Zehnjährigen aber nie. Im "biber"-Magazin erzählte Hannahs Mutter, dass ihre Tochter bereits seit einigen Jahren offiziell als Mädchen lebt.